Der ADFC hat viele Projekte ins Leben gerufen, die den Radtourismus in Deutschland kräftig angeschoben haben. © ADFC/Marcus Gloger
ADFC und Radtourismus
Der ADFC wurde 2019 40 Jahre alt und hat viele Projekte ins Leben gerufen, die den Radtourismus in Deutschland kräftig angeschoben haben. So feierten auch "Deutschland per Rad entdecken" und die ADFC-Radreiseanalyse ihre 20-jährigen Jubiläen.
Der Radtourismus in Deutschland war und ist kein Selbstläufer – Radreisende galten als Reisende zweiter Klasse, zu arm fürs Auto, dazu scheele Blicke in Hotels, wenn sie ein Zimmer für eine Nacht haben wollten. Auf ihre Bedürfnisse war niemand eingestellt: Infos zu Planung, Karten, Reiseführer oder Routen und Infrastruktur waren schlicht nicht vorhanden. Doch die Pioniere des Aktivtourismus hat das nicht abgeschreckt.
30 Jahre ADFC-Fachausschuss Fahrradtourismus
Er wurde 1989 gegründet und hat seitdem aktiv für die Förderung des Radtourismus und viele Verbesserungen gesorgt. Er tagt zweimal im Jahr, begutachtet auf Einladung die radtouristischen Angebote von Tourismusregionen und ist Ideenschmiede für viele ADFC-Produkte sowie Berater und Impulsgeber für die Tourismusbranche.
Dem ADFC geht es um zielgruppengerechte Angebote für in- und ausländische Radtouristen und für die, die ihre Freizeit auf dem Rad verbringen möchten. „Deshalb steht beim ADFC die gesamte Service- und Leistungskette im Fokus: Von der Planung über die An- und Abreise, von der Routenqualität bis hin zu fahrradfreundlichen Übernachtungen“, sagt Frank Hofmann. Er ist im Bundesvorstand für Tourismus zuständig und engagiert sich seit 1990 im Fachausschuss.
So sind beispielsweise die ADFC-Qualitätsauszeichnungen für Radfernwege und die RadReiseRegionen im Fachausschuss entstanden. Die Bewertung nach einheitlichen Standards war 2006 ein Novum und macht seitdem die Routen für Urlauber vergleichbar. Aktuell sind 36 Routen klassifiziert und vier RadReiseRegionen ausgezeichnet. „Die ADFC-Qualitätsstandards sind weltweit einzigartig. Das erklärt, warum auch Routenbetreiber aus den Nachbarländern ihre Routen nach den ADFC-Kriterien bewerten lassen und mit den Qualitätssternen im In- und Ausland werben“, sagt Louise Böhler, Abteilungsleiterin Tourismus in der ADFC-Bundesgeschäftsstelle.
20 Jahre Deutschland per Rad entdecken
Qualität ist ein Stichwort, das auch bei „Deutschland per Rad entdecken“ eine Rolle spielt. Die erste Ausgabe erschien 1999, als der Radtourismus in Deutschland noch unsystematisch und unkoordiniert war. Der Radurlaubsplaner ist das einzige Beratungsangebot, das bundesländerübergreifend radtouristische Ziele kompakt präsentiert. Die vorgestellten Routen und Regionen erfüllen bestimmte Qualitätsstandards wie eine durchgängige Beschilderung. Neben der Printbroschüre gibt es die Infos auch digital im Netz, per E-Paper und Social Media. „Deutschland per Rad entdecken repräsentiert den deutschen Radtourismus wie kein anderes Projekt inner- und außerhalb des ADFC“, so Louise Böhler.
20 Jahre ADFC-Radreiseanalyse
Dass der Radtourismus in Deutschland spätestens seit den 1990er-Jahren Fahrt aufgenommen hat, war dem ADFC klar. Dennoch fehlten die Beweise. 1999 startete der ADFC mit der Radreiseanalyse erstmals eine Untersuchung zum Radreiseverhalten. Die Ergebnisse lieferten Routenbetreibern, Tourismusorganisationen und dem ADFC Daten über das radtouristische Angebot, über Nachfrage und Trends. Sie bilden auch die Grundlage, um die Bedeutung des Radtourismus gegenüber Politik und Entscheidungsträgern zu belegen. „Die Ergebnisse aus der Radreiseanalyse waren in der Vergangenheit zudem oft Anlass für Verbesserungen in den Regionen und bei den Routen. Vor allem die Vorstellung der beliebtesten Radfernwege und Radregionen hat bei den Tourismusorganisationen dazu geführt, ihre Angebote für Aktivurlauber auf- und auszubauen“, sagt Frank Hofmann.
Die ADFC-Radreiseanalyse findet seit 1999 jährlich statt und wurde stetig verbessert. Sie ist weltweit die einzige systematische Untersuchung dieser Art. Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage stellt der ADFC am 7. März auf der Internationalen Tourismusmesse ITB in Berlin vor.
ADFC und EuroVelo
Europaweit engagiert im Radtourismus: Gemeinsam mit dem europäischen Verband für Radfahrende, ECF, treibt der ADFC den Ausbau des europaweiten Routennetzes EuroVelo voran. Geplant und teils schon realisiert sind insgesamt 15 EuroVelo- Routen auf 70.000 Kilometern. Neun Routen führen durch Deutschland und verlaufen größtenteils auf bestehenden Radfernwegen wie dem Rhein- oder dem Donauradweg. Eine weitere Route ist die EuroVelo Route 13, die den Verlauf des Eisernen Vorhangs und damit europäische Geschichte abbildet. Als nationale Informationsstelle für das Projekt, unterstützt der ADFC so den Gedanken eines europäischen Routennetzes. Er ist Schnittstelle zwischen ECF und Tourismusorganisationen vor Ort und informiert Routenbetreiber über das europäische Netzwerk. Auf internationalen Konferenzen präsentiert der ADFC sein Know-how in Sachen Radtourismus und engagiert sich auch in Arbeitsgruppen für die Zukunft des europäischen Radtourismus.
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