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Spezifischer Schutz
Ein Fahrradhelm ist so konstruiert, dass er den Kopf bei fahrradtypischen Stürzen schützt und eignet sich deshalb nicht als Kopfschutz beim Reiten, Inlineskaten oder anderen Sportarten.
Bei Stürzen vom Fahrrad ist die Bewegung des Radfahrers in erster Linie nach vorne gerichtet. Daher überdecken Fahrradhelme die obere Schädelhälfte und können durch einen gewissen Überstand im Stirnbereich auch das Gesicht teilweise vor Verletzungen schützen.
Im Seiten- und Hinterkopfbereich ist kein ausgeprägter Schutz vorhanden, weil man an diesen Stellen weniger mit typischen Verletzungen rechnet. Fahrradhelme sind immer ein Kompromiss zwischen optimaler Schutzwirkung und Belüftung sowie geringem Gewicht, damit der Tragkomfort möglichst hoch ist.
Verletzungsrisiko beim Inlineskaten mit Fahrradhelm
Beim Inlineskaten ist die Gefahr besonders hoch, nach hinten zu fallen. Vor allem bei noch ungeübten Fahrern und beim Free-Ride ist die Bewegungsrichtung nicht ausschließlich nach vorne orientiert, wie es zum Beispiel beim sportlichen Langstrecken-Inlineskaten der Fall ist.
Ein guter Inlineskating-Helm ist um den Hinterkopf herum geschlossen und hat nicht die, für Fahrradhelme so typische aerodynamische spitz zulaufende Form. Beim Sturz auf den Hinterkopf würde ein Fahrradhelm entweder stark nach vorne rutschen, wodurch das Kinngeschirr den Fahrer strangulieren kann, oder der Kopf würde nach hinten überstreckt, was im schlimmsten Fall zu Verletzungen der Halswirbelsäule führt.
Ohne Fahrradhelm aufs Pferd
Eine ähnliche Gefahr besteht, wenn man Fahrradhelme beim Reiten verwendet. Stürze vom Pferd erfolgen oft seitlich, wenn das Pferd eine schnelle Ausweichbewegung vollführt. Auch ein Sturz nach hinten kann niemals ausgeschlossen werden. Der Fahrradhelm würde hier die gleichen Gefahren bergen wie beim Inlineskaten.
Außerdem ist ein Fahrradhelm in seiner Leichtbauweise nicht geeignet, den Schlag eines Pferdehufes abzuwehren. Bei einem Sturz kann dies jedoch lebenswichtig sein.
Bei Ausritten ins Gelände besteht außerdem die Gefahr, dass beim Reiten unter Bäumen Zweige in den Lüftungsschlitzen des Fahrradhelmes hängen bleiben. Schon ein kleiner Ast kann stark genug sein, einen jungen Reiter vom Pferd zu ziehen, oder ihn so aus dem Gleichgewicht zu bringen, dass er stürzt.
Reithelme sind robuster
Ein Reithelm ist deutlich robuster im Aufbau und wird heute sehr leicht und gut belüftet angeboten. Das Gurtgeschirr von Fahrrad-, Inlineskate- und Reithelmen ist mittlerweile einheitlich als Drei- oder Vierpunkt Befestigung ausgelegt.
Kinngeschirr mit Kinnschale, wie sie vor einiger Zeit bei Reithelmen Verwendung fanden, sind nicht mehr zulässig. Die Schale rutscht leichter über das Gesicht als ein korrekt unter dem Kinn verschnalltes Gurtgeschirr. Es muss allerdings auf eine feste Einstellung geachtet werden, weil sonst der Helm im Falle eines Sturzes lebensgefährlich verrutschen kann.
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