Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Radfahrender Junge

Radfahrender Junge © Winora | pd-f

Kinderfahrräder

Vom Laufrad bis zum echten Verkehrsmittel: Die Auswahl an Kinderrädern ist groß – und das erste eigene Rad fürs selbstständig fahrende Kind sollte nicht das „Erstbeste“ sein.

Eine gute Verarbeitung und hochwertige Komponenten sorgen für sicheren Fahrspaß. Es lohnt sich, hier etwas tiefer in die Tasche zu greifen: Kinder, die von Anfang an positive Erfahrungen mit einem Fahrrad machen, das nicht nur „cool“, sondern auch zuverlässig ist, werden es auch später gerne als Verkehrsmittel nutzen und so ihrer Gesundheit und der Umwelt Gutes tun.

Kinderräder von klein bis fast groß

Ein robustes, wartungsarmes und vorschriftsmäßig ausgestattetes Rad muss dem Kind allerdings auch passen. Der Spaß am Radfahren verfliegt schnell, wenn das gewünschte Fahrrad zu klein oder zu groß ist.

Bei einem nicht passenden Rad kann das Kind nicht effizient treten. Es sitzt unbequem und unsicher im Sattel. Eltern sollten deshalb kein Rad kaufen, in das ihr Kind erst „hineinwachsen“ muss. Im Gegenteil: Das Kinderrad sollte sich besser an das Kind anpassen können – etwa durch eine verstellbare Sattelstütze.

Laufräder

Laufräder sind Kinderräder ohne Antrieb und Pedale. Sie sind ideal für Kinder ab etwa zwei Jahren. Die Kinder sitzen auf dem Sattel, finden Halt am Lenker und bewegen sich fort, indem sie sich mit den Füßen vom Boden abstoßen. So können sie sich schon an das Fahrverhalten von Fahrrädern gewöhnen und sind schneller in der Lage, beim Treten das Gleichgewicht zu halten.

Kinderspielräder

Kinderspielräder sind richtige Fahrräder mit Kurbeln, Kette und Pedalen. Damit können Kinder sich auf Spielplätzen, Schulhöfen oder sonstigen Flächen bewegen, auf denen kein Verkehr herrscht. Für den Straßenverkehr sind die Spielräder nicht ausgestattet.

Bei Spielrädern ist eine kindgerechte Ausstattung wichtig, zum Beispiel ein Prallschutz an den Griffen, damit sich die Kinder nicht an den Lenkerenden verletzen können.

Bloß keine Stützräder

Stützräder werden kaum noch verwendet – aus gutem Grund: Kinder lernen mit ihnen nicht, das Gleichgewicht zu halten. Dies liegt daran, dass Stützräder ein statisches statt eines dynamischen Gleichgewichts erzeugen. Beim richtigen Radfahren muss jede Bewegung durch eine Ausgleichsbewegung stabilisiert werden. Stützräder verhindern jedoch, dass Kinder diese natürlichen Ausgleichsbewegungen erlernen, da sie sich stattdessen nur aufs Pedaltreten konzentrieren und jede Gewichtsverlagerung als störend empfinden. Außerdem können die ausladenden Stützräder an Bordsteinen oder ähnlichem hängen bleiben und so zum Sturz führen.

Das verkehrssichere Kinderfahrrad

Ab sechs Jahren dürfen Kinder am Straßenverkehr teilnehmen und benötigen dafür ein Kinderfahrrad, das den Vorschriften entspricht. Sehen und gesehen werden – das ist im Straßenverkehr von entscheidender Bedeutung für die Verkehrssicherheit. Radfahrende Kinder, die sicher unterwegs sein wollen, achten deshalb darauf, dass ihr Fahrrad den Sicherheitsvorschriften entspricht.

Ein Kinderfahrrad ist verkehrssicher, wenn es entsprechend der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) ausgerüstet ist. Es braucht:

  • helltönende Klingel – damit andere Verkehrsteilnehmende das Kind rechtzeitig bemerken
  • zwei unabhängige Bremsen – für sicheres Anhalten auch bei Ausfall einer Bremse
  • Beleuchtung – weißer Frontscheinwerfer und rotes Rücklicht mit Prüfzeichen des Kraftfahrt-Bundesamts
  • Reflektoren – gelbe Speichenreflektoren oder Reflektorstreifen an den Reifen, weißer Reflektor vorne, roter Großrückstrahler hinten
  • rutschfeste Pedale – mit je zwei gelben Rückstrahlern nach vorne und hinten
  • zusätzlich empfehlenswert: Kettenschutz, Schutzbleche und ein stabiler Gepäckträger für den Schulranzen.
  • Eltern sollten das Kinderfahrrad regelmäßig auf Funktion und Verschleiß prüfen – besonders Bremsen, Beleuchtung, Kette und Reifen.

Mehr Tipps zum Schulweg per Rad bietet das ADFC-Dossier

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https://www.adfc.de/artikel/kinderfahrraeder

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