Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Azubis aufs Rad

Azubis aufs Rad © DD Deutsche Dienstrad GmbH

Azubis aufs Rad! Fahrradaffinität darf nicht nach der Schule enden

Damit junge Leute auch nach Ende der Schulzeit das Fahrrad gerne und häufig nutzen, fordert der ADFC bessere Radwege und mehr Fahrradparkplätze.

Am 1. September beginnt das neue Ausbildungsjahr. Für viele junge Menschen beendet dieser neue Lebensabschnitt die Affinität zum Radfahren, wie jüngste Erhebungen zeigen. Der ADFC kritisiert diesen Trend und appelliert an Arbeitgeber, auch bei Azubis gezielt für das Radfahren zu werben. Die Verkehrspolitik in Bund, Ländern und Kommunen ist aufgefordert, die Alternativen zum Auto gezielt zu fördern – und das Pendeln mit Rad und Bahn gerade auch für Auszubildende und junge Berufstätige attraktiv zu machen. 

ADFC-Bundesgeschäftsführerin Dr. Caroline Lodemann sagt: „Teenager fahren erfreulich viel Fahrrad. Das ist gut für ihre Gesundheit, ihre kognitive und motorische Entwicklung und fürs Klima. Danach – im frühen Erwachsenenalter – geht die Fahrradnutzung sprunghaft zurück. Das ist kontraproduktiv, denn die positiven Effekte hat das Radfahren natürlich auch für Erwachsene. Und es trägt zur Stauentlastung bei. Dass der Start in Ausbildung und Beruf zwangsläufig zur passiven Mobilität und hinter das Steuer führt, ist nicht sinnvoll. Und es kann auch nicht sein, dass man als junger Erwachsener beispielsweise auf dem Land völlig abgehängt ist, wenn man sich kein eigenes Auto leisten kann. Wir wünschen uns, dass Ausbildungsbetriebe gezielt für das Radfahren werben, gute Fahrradparkplätze und Umkleidemöglichkeiten anbieten und beispielsweise einen Zuschuss zum ÖPNV-Ticket geben, damit auch weitere Anfahrten funktionieren. Von der Verkehrspolitik erwarten wir den zügigen Ausbau der Radwegenetze und komfortable Schnittstellen mit einem gut getakteten Nahverkehr. Damit das Fahrrad auch für Fahrten zu Ausbildung und Beruf gut funktioniert, muss die Infrastruktur entsprechend leistungsfähig sein.“

Fahrradnutzung bricht im frühen Erwachsenenalter ein

Die jüngsten Daten von Mobilität in Deutschland, einer bundesweiten Erhebung im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums, zeigen: Teenager fahren viel Fahrrad, danach bricht die Fahrradnutzung deutlich ein. Während Jugendliche im Alter zwischen 11 und 13 Jahren noch rund 18 Prozent ihrer täglichen Wege auf dem Rad zurücklegen, sind es im Alter von 18 bis 29 Jahren nur noch 8 Prozent. In höherem Alter bleibt die Fahrradnutzung dann auf niedrigem Niveau. „Hohe Autoorientierung in der Lebensmitte“ nennen das die Autoren der Studie. Lodemann: „Viele denken, man könne mit dem Fahrrad nur Kurzstrecken zum Brötchenholen oder zur Schule fahren – aber das ist natürlich Unsinn. Die Niederlande zeigen: Wenn die Bedingungen fahrradfreundlich sind, kann man mit Rad und Pedelec komfortabel auch deutlich größere Distanzen zurücklegen – und in Kombination mit einem guten Nahverkehr ist der Radius beliebig erweiterbar. Radfahren macht den Kopf frei, das ist besonders wertvoll für junge Leute beim anspruchsvollen Start in Ausbildung und Beruf.“

Generation Z möchte bessere Radwege und Fahrradparkplätze

Das Urban Mobility Barometer, eine europaweite Befragung unter jungen Menschen, zeigt: Die Generation Z ist zum Umstieg aufs Rad bereit. In Deutschland würden 49 Prozent der Befragten häufiger Rad fahren, wenn es mehr geschützte und getrennte Radwege und sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder gäbe.  

Junger ADFC - Verkehrspolitik für junge Leute

Jugendliche und junge Erwachsene können sich auch selbst für eine moderne Verkehrspolitik und gute Bedingungen zum Radfahren einsetzen, zum Beispiel beim im Frühjahr gegründeten Jungen ADFC. Die Website geht in der zweiten Septemberhälfte online auf www.junger.adfc.de. Termine für aktuelle Netzwerktreffen des Jungen ADFC gibt es im ADFC-Veranstaltungsportal. Aktuelle Beiträge des Jungen ADFC gibt es auf Instagram und TikTok unter @junger.adfc.  

Hinweise an Redaktionen: Fotomaterial zu unserer Pressemitteilung finden Sie im blauen Medienkasten. Die zitierten Mobilitätsdaten stammen aus der infas-Studie „Mobilität in Deutschland 2023“ im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums. Die Ergebnisse des zitierten Urban Mobility Barometers gibt es auf den Seiten von Decathlon. Tipps für Unternehmen und Behörden, die das Radfahren fördern wollen, gibt es auf der Projektwebsite „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“. 

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 240.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. 

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Porträtfoto von Caroline Lodemann, politische Bundesgeschäftsführerin des ADFC

Caroline Lodemann, politische Bundesgeschäftsführerin des ADFC

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Radfahren in der Stadt: Dichter Verkehr

Radfahren in der Stadt: Dichter Verkehr

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Radfahren im ländlichen Raum

Radfahren im ländlichen Raum

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