Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Zwei Radfahrer mit Helmen fahren auf einem asphaltierten Radweg entlang eines Sees oder Flusses. Im Hintergrund sind grüne Bäume und eine natürliche Uferlandschaft zu sehen.

Radfahrende auf der Ikonen-Route entlang der Maas genießen die malerische Flusslandschaft. © MEDIALIFE.BE

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Faszinierende Flusslandschaft: Radfahren an der Maas in Flandern

Die flämische Region Belgiens ist wie gemacht fürs Radfahren: Gut markierte Routen führen durch idyllische Natur, vorbei an Orten voller Geschichte und hinein in eine besonders faszinierende Flusslandschaft ganz in der Nähe zu Deutschland.

In Flandern ist die Kraft des europäischen Flusses besonders gut zu spüren: Auf ihrem langen Weg von Frankreich bis zum Rhein-Delta in den Niederlanden darf die Maas in Flandern noch ihrem natürlichen Flusslauf folgen. Entlang der ca. 60 Kilometer langen Maasroute zeigt sich der Fluss von seiner wilderen Seite. Die flachen Radwege machen „het fietsen“, das Radfahren, jedoch zum Genuss. Strampeln muss man natürlich auch, aber wenn man beim Fahren den Blick über den mächtigen Strom schweifen lässt, scheint sich die Kraft des Wassers direkt auf die Pedale zu übertragen. Mal über Deiche, mal durch natürliche Auenlandschaften führt die Radroute entlang endloser Ufer und zu historischen Maasdörfern.

 Ein steinernes Denkmal mit zwei Figuren steht auf einem gepflasterten Marktplatz. Auf dem Sockel ist eine niederländische Inschrift zu lesen. Im Hintergrund sind historische Gebäude mit traditioneller Architektur und grüne Bäume unter einem strahlend blauen Himmel mit weißen Wolken zu sehen.
Das Denkmal der Gebrüder van Eyck auf dem historischen Marktplatz von Maaseik. © Jonathan Ramael

Die Maas – eine Ikone Flanderns

Die Maasroute zählt zu den neun Ikonen-Routen in Flandern, mit denen Radfans verschiedene flämische Landschaften entdecken können und ganz sicher kein Highlight der jeweiligen Region verpassen.

Eine dieser symbolträchtigen Orte an der Maas ist Maaseik, das im 14. Jahrhundert zum Geburtsort der weltberühmten Künstlerbrüder Jan und Hubert van Eyck wurde. Jan van Eyck zeichnete sich durch eine sehr wirklichkeitsgetreue Maltechnik aus. Sein Meisterwerk, der Genter Altar, ist bis heute in der flämischen Stadt Gent zu sehen, die auf gleich drei Ikonen-Radwegen erreicht werden kann, darunter z. B. die Kunststädteroute. Zurück in Maaseik locken auf dem von Linden gesäumten historischen Marktplatz zahlreiche Cafés und Restaurants und es lohnt sich außerdem, einen Blick in die älteste Apotheke Belgiens zu werfen, bevor es weiter flussaufwärts geht.

Ikonen-Radwege entdecken 

Mehrere Konik-Pferde grasen in einer weitläufigen Wiese mit hohem Gras. Im Hintergrund ist ein Gewässer und eine Baumreihe am Horizont sichtbar. Die Szene zeigt eine naturbelassene Auenlandschaft.
Konik-Pferde weiden im RivierPark Maasvallei und tragen zur natürlichen Landschaftspflege bei. © Peter Baas

Zwischen Weinreben und Konik-Pferden

Vor Maasmechelen folgt ein besonders idyllischer Abschnitt: links und rechts des Flusses erstrecken sich grüne Auen, die natürlichen Überflutungsgebiete der Maas. Die Radwege sind von Blühstreifen gesäumt und alte Flussarme glitzern bei Dilsem-Stokkem in der Sonne. Die Wegmarkierungen für die alternative Hochwasserroute lassen erkennen, wie weit die Maas hier über die Ufer treten darf. Faszinierend sind die weiten Ausblicke mit grasenden Konik-Pferden und kleinen Rinderherden auf den Kiesbänken mitten im Fluss. Sie sind hier für die Landschaftspflege zuständig. 

Unterwegs mögen manche beim Anblick von Weinreben in der flachen Landschaft überrascht sein. Tatsächlich befinden sich entlang der Maas mehrere Weingüter, die den Beweis für das milde Klima und die vielen Sonnenstunden in der Region liefern. Bei der ein oder anderen Radpause sorgen sie zudem für eine köstlich-fruchtige Erfrischung, im ansonsten für seine Bierbraukunst bekannten Belgien. An malerischen Rast- und Picknickplätzen mangelt es an der Maasroute nicht.

Vorbei an Maasmechelen passiert die Maasroute eines der schönsten Dörfer Flanderns, Oud-Rekem, mit seinem altertümlichen Stadttor, schmalen Gassen und dem Wasserschloss d' Aspremont-Lynden. Hier wie auf der gesamten zweiten Hälfte der Maasroute gibt es viele historische Orte und stille Zeitzeugen zu entdecken, z. B. die Ruinen der Waterburcht Pietersheim. Die Maas, obwohl ständig in Bewegung, ist seit Jahrtausenden die Konstante im Maasland.

Eine blaue Personenfähre fährt auf einem ruhigen Fluss. Im Vordergrund wachsen hohe Schilfgräser am Ufer, während im Hintergrund eine flache Landschaft mit Bäumen und vereinzelten Gebäuden zu sehen ist. Der Himmel zeigt eine Mischung aus blauen und rosa-weißen Wolken.
Fähre im Maasvallei transportiert Besucher:innen durch die idyllische Flusslandschaft. © KVDS

Ein Finale mit Tiefgang

Dort, wo der Fluss die Stadt Maastricht auf niederländischer Seite durchquert, folgt die Radroute für ein paar Kilometer dem Albert-Kanal. Anders als die flämische Maas wird dieser für die Schifffahrt genutzt und führt um Maastricht herum. Bevor die Maasroute auf die Zielgerade geht, führt sie die Radreisenden an einen einzigartigen Ort in Flandern: Behäbig schieben sich die Binnenschiffe bei Kanne zwischen 60 Meter hoch aufragenden Felswänden hindurch – ein wunderbar ruhiger Ort und ein ungewöhnlicher Anblick in der sonst ebenen Landschaft.

 Ein Paar mit Fahrradhelmen steht mit ihren Rädern an einem Geländer und blickt über einen Fluss. Die Frau trägt ein weißes T-Shirt und Jeans, der Mann ein kariertes Hemd. Im Hintergrund erstreckt sich eine grüne Flusslandschaft.
Radfahrende machen eine Pause an der Maasroute und genießen den Ausblick über die Flusslandschaft. © MEDIALIFE.BE

Planungstipps

Wer sich mehr Zeit für diese und weitere Zwischenstopps nehmen möchte, kann die ca. 60 Kilometer lange Maasroute auf zwei Tage aufteilen und eine Übernachtung in Maasmechelen einplanen. Die Maasroute lässt sich außerdem gut mit anderen Ikonenrouten verbinden. In Maasmechelen schließt sie zum Beispiel an die Kempenroute an, die auf 213 Kilometern zuerst durch den Nationalpark Hoge Kempen und weiter bis nach Antwerpen führt. Am Ende der Maasroute können Radreisende auf der 459 Kilometer langen Hügelroute weiterradeln oder gar eine Rundfahrt durch ganz Flandern auf der 962 km langen Flandernroute machen.

Eine kleine Personenfähre liegt am Ufer. Mehrere Personen mit Fahrrädern befinden sich an Bord oder steigen gerade aus. Das Boot ermöglicht den Transport von Radfahrenden über das Gewässer.
Die Maasfähre transportiert Radfahrende und Fußgänger:innen bequem über den Fluss. © StudioVision

Flanders‘ Finest

Das Netzwerk Flanders‘ Finest bietet 25 kürzere Radrunden, um die flämische Natur und Kultur auf zwei Rädern zu entdecken. Eine der ausgewählten Touren trägt den Namen „Wo die Maas das Sagen hat“ und beinhaltet einen Abstecher in die Niederlande. Entgegen der starken Strömung steuern zwei kleine Radfähren über den Fluss und ins Nachbarland. Eine wieder andere Perspektive bietet sich Radfahrenden z. B. in den Wäldern des Nationalparks Bosland, denn hier windet sich der Radweg auf einem Baumwipfelpfad in die Höhe und führt zwischen Baumkronen hindurch – ein besonderes Fahrraderlebnis.

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