Lastenräder bei der Arbeit

Ein Interview mit Carina Heinz, Projektleiterin am Deutschen Institut für Urbanistik, verrät uns in diesem Interview aktuelle Erkenntnisse und gibt einen Überblick über die Arbeit auf zwei, drei und vier Rädern!

Lasten- und Wirtschaftsverkehr nutzt das Fahrrad

„Lasten- und Wirtschaftsverkehr nutzt das Fahrrad“ – so ist es als Leitziel im Nationalen Radverkehrsplan 3.0 formuliert. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es neuer Allianzen: Kommunen, Wirtschaft und Verbände müssen an einem Strang ziehen. Dazu braucht es Vertrauen, Wissen(smanagement) und starke Netzwerke. Ein konkreter Beitrag für den Austausch der verschiedenen Beteiligten war der diesjährige Digitale Salon des Mobilitätsforum Bund, konzipiert und umgesetzt vom Deutschen Institut für Urbanistik. In diesem moderierten Forum wurden Herausforderungen und Lösungen der urbanen Rad-Logistik von einem ausgewählten Fachkreis erörtert. Themen waren Lieferdienste und ihre Geschäftsmodelle, Infrastruktur und Flächenmanagement, und Governance bzw. Rolle, Aufgaben und Gestaltungsräume der Kommunen. 

Projektleiterin Carina Heinz verrät uns in diesem Interview aktuelle Erkenntnisse und gibt einen Überblick über die Arbeit auf zwei, drei und vier Rädern! 

 

Frau Heinz, wie sieht die Förderlandschaft für Lastenräder im Wirtschaftsverkehr zurzeit aus?

Eigentlich gibt es eine sehr stringente Förderlandschaft für Lastenräder im Wirtschaftsverkehr. Am Anfang standen, beispielsweise durch die Förderung des DLR Instituts für Verkehrsforschung (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) die Zielgruppe der Kleinunternehmen oder Selbständigen im Fokus. Also all jene, die mit sogenannten Bullets arbeiten konnten und nur ein Lastenrad benötigen, hier war also “Ich ersetze mein Auto” das Ziel. Das darauf aufbauende zweite Förderprogramm lief unter dem Motto “Ich entlaste Städte”. Das kam auch dadurch zustande, dass zum einen die Modellentwicklung bei den Lastenrädern in der Zwischenzeit große Fortschritte gemacht hatte. Mit den Modellen, die wir heute als Schwerlastrad bezeichnen, kann man schon ganz andere Volumina und Lasten bewegen. Und so wendet sich das zweite Folgeprojekt nochmal ganz anders an gewerbliche Nutzer*innen und spricht beispielsweise auch lokale Anbieter an, die Mittagessen liefern und dafür eine ganze Flotte brauchen. 

 

Inwieweit hat sich die Zielgruppe dieser Förderungen verändert? 

Auch, wenn die Frage nach dem ländlichen Raum immer wieder kommt, wurde der Fokus auf urbane Zentren gelegt. Dort ist der Verkehr eben sehr belastet und es findet sich dort - im Hinblick auf die Erreichung der Klimaziele - die entsprechende kritische Masse an Transporten, die auch mit Lastenrädern erledigt werden können. Denn für die gewerbliche Nutzung einer Lastenrad-Flotte muss das Ganze wirtschaftlich sein. Wenn man über Lastenrad in der Wirtschaft spricht, bewegt man sich oft auch klassisch im Bereich der Last-Mile-Logistik und für die rechnet sich das nicht auf dem Land, weil die “Stoppdichte” zu gering ist.

 

Welche Branchen nutzen das Lastenrad? 

Natürlich können nicht alle Transporte mit dem Lastenrad gemacht werden, aber der Einsatz hat als ein Puzzleteil im urbanen Wirtschaftsverkehr enormes Potential. Wir schätzen, dass bis zu 50 % des Wirtschaftsverkehrs in der Stadt mit Lastenrädern zu machen sind. Wie gesagt, man ist schnell im Bereich der Last-Mile-Logistik. Am sichtbarsten sind zurzeit sicher die sogenannten KEP-Dienstleister (Kurier-, Express und Postdienstleistungen). Aber so vielfältig wie die Modelle sind inzwischen auch die Einsatzzwecke. Für jeden Use Case - für jeden Zweck und jedes Personal - muss man schauen, welches Rad-Modell passt. Ob eines mit vier Rädern, mit drei Rädern, mit denen man nicht kippen kann, oder auch ein Lastenrad mit Neigetechnik. Cargobike.jetzt bietet beispielsweise eine Roadshow für Kommunen an, bei der sie  unterschiedliche Modellen mitbringen, die dann vor Ort ausprobiert werden können.

 

Und warum das Ganze? Inwieweit können Logistiklösungen mit Lastenrädern Kommunen helfen? 

Zum einen können Kommunen und kommunale Eigenbetriebe ihre eigenen Verkehre überprüfen und zum Teil auf Lastenräder verlagern. Denkbar ist das für Ver- und Entsorgung, für die Pflege von Grünflächen oder auch für die Kleinsendungen, die zwischen den einzelnen Verwaltungsstandorten anfallen. Auch die Belieferung von Kitas und anderen Einrichtungen mit Lebensmitteln kann ein Ansatz sein.

Zum anderen kann die Kommune Regeln aufstellen für die Belieferung in bestimmten Stadtgebieten, die entweder besonders stark verkehrsbelastet sind und/oder besonders gut geeignet für den Einsatz von Lastenrädern. Nehmen wir zum Beispiel die Altstadt von Heidelberg. Die historische Stadtstruktur weist enge Straßenquerschnitte auf. Zentral ist die Altstadt geprägt von Deutschlands längster Fußgängerzone, einem Touristenmagnet und Shopping-Hot Spots. Wenn es hier gelingt, den Lieferverkehr – außer in Randzeiten - von den allseits bekannten LKWs und Diesel-Sprintern auf Lastenräder umzustellen, gewinnen alle: Platz, bessere Luft, Aufenthaltsqualität, weniger Konflikte zwischen Fußgängern und Lieferverkehr – und die Händler*innen werden trotzdem zuverlässig und oft sogar noch schneller beliefert. Es sollte wirklich vor allem Städten wichtig sein, Autos zu ersetzen und da sind E-Autos zwar ein Anfang, aber nicht die Lösung.

 

Was brauche ich als Kommune, wenn ich “umsatteln” möchte? 

Wenn wir mit Kommunen sprechen, empfehlen wir, sich das gesamte Wirtschaftsverkehrssystem anzuschauen – beispielsweise auch die Ver- und Entsorgung. Den Fokus auf Last Mile-Anbieter zu legen, hat vermutlich den größten kommunikativen Effekt. Denn die haben die höchste Sichtbarkeit und die höchste Wirksamkeit in beispielsweise Stoßzeiten. Aber im Rahmen des gesamten urbanen Wirtschaftsverkehrs machen Sie nur 20% aus.

Wichtig ist außerdem die Infrastruktur. Ich muss als Kommune analysieren: Wo wird gefahren? Der grundsätzliche Änderungsbedarf bei der Infrastruktur wird von den Kommunen gesehen und die einhellige Meinung der teilnehmenden Kommunen aus dem Digitalen Salon ist: Platz machen! Konkret heißt das beispielsweise Spuren umzuwidmen und Ladezonen zu kennzeichnen. Immerhin braucht das Lastenrad nur ein Drittel des Platzes im Gegensatz zu herkömmlichen Lieferfahrzeugen.

Wenn Städte gute Bedingungen für Last Mile-Lieferflotten schaffen wollen sind sogenannte Micro Depots unabdingbar, die eine Struktur an Kleinverteilzentren beziehungsweise Umschlagplätzen schaffen. Das war ein großes Thema des Digitalen Salons, auch weil Kommunen da einen großen Hebel haben, diese Depots bereitzustellen. Beispielsweise, indem sie Bauvorgaben ändern. Und letztendlich braucht es Personal. Zum Beispiel bei Postdienstleistungen muss die Bereitschaft bei den Mitarbeiter*innen sein, im wahrsten Sinne des Wortes umzusatteln. Der Umstieg ist schwierig. Das Motto dabei sollte sein: Mitstreiter*innen gewinnen und werben. Über Druck geht es nicht. Den Teilnehmer*innen aus den Kommunen war auch allen klar, dass etwas getan werden muss - und was es für die Umgestaltung braucht. Allerdings wurde auch häufig berichtet, dass im persönlichen Wirkungskreis einfach viele Hindernisse warten. Wenn man beispielsweise an Themen wie wegfallende Parkplätze oder an die Einführung von Zufahrtsbeschränkungen denkt. 

 

Gibt es denn Beispiele, wo das gut klappt?  

Ja, ganz viele sogar! In Konstanz gibt es beispielsweise “Südkurierlogistik”, ein regionales Verlagshaus, deren Flotte zum Teil aus Lastenrädern besteht. Damit liefern sie nicht nur ihre eigenen Produkte aus, sondern fungieren als Dienstleister für Dritte. Die stehende Mannschaft, der stehende Fuhrpark, wird also für externe Buchungen angeboten. Ein spannender Ansatz. Anderes Beispiel aus dem Rems-Murr Kreis in Baden-Württemberg. Dort geht es im Rahmen eines Förderprojekts gezielt um den ländlichen Raum. Dort sollen Mobilitätsstationen in kleineren Kommunen aufgebaut werden, wobei in Teil der dort bereit gestellten Flotte aus Lastenrädern bestehen soll. Auf diese Mobilitäts-Hubs haben ganz verschiedene Akteure Zugriff: die Bewohner*innen der Kommune, die Mitarbeiter*innen der regionalen Unternehmen, Tourist*innen usw.

Und wenn wir über Deutschland hinausschauen: Ein Vertreter aus Groningen berichtete im Rahmen des Digitalen Salon‘ vom schrittweisen Vorgehen. Zunächst baute die Stadt zwei sehr stadtnahe Micro-Hubs für Lastenradlogistik. Parallel dazu haben sie sich ein Partnerunternehmen für die Radlogistik gesucht. So können auch Dienstleister, die nicht auf Lastenräder umstellen können, auf diesen Anbieter zurückgreifen. Im finalen Schritt wird nun die Einfahrt zur Altstadt für PKWs und herkömmlichen motorisierten Lieferverkehr gesperrt.

 

Und wenn wir in die Zukunft schauen, mit welchem “Trend” rechnen Sie?

Ich denke – und wünsche mir das auch für die Entwicklung der Städte – dass der Trend zum Lastenrad noch viel mehr Fahrt aufnimmt. Dabei wird sicher auch eine große Rolle spielen, das sich jede Einzelne fragt, wie kann ich zu mehr Klimaschutz beitragen. Wenn ich beispielsweise online bestelle, lasse ich mir die Sendung dann ganz bewusst mit dem Lastenrad oder an eine Packstation liefern und entlaste damit den Verkehr? Bei ersten Online-Shops kann man diese Option schon auswählen.

Und bei den Lastenrädern selbst geht aktuell die Entwicklung hin zu größeren Modellen, die sich für immer mehr Einsatzszenarien eignen. Somit wird zunehmend das Argument entkräftet, dass die Lastenräder nicht schaffen, was Dieseltransporter schaffen und es wird für Flottenbetreiber, wie beispielsweise KEP-Dienste und andere letzte Meile-Lieferdienste wirtschaftlich immer interessanter auf Lastenrad-Logistik umzustellen. Und da viele Lastenräder in Europa produziert werden, hat man also gerade auch nicht mit Lieferengpässen zu kämpfen.

Vielen Dank für das Gespräch!

alle Themen anzeigen

Werde ADFC-Mitglied!

Unterstütze den ADFC und die Rad-Lobby, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile!

  • exklusive deutschlandweite Pannenhilfe
  • exklusives Mitgliedermagazin als E-Paper
  • Rechtsschutz und Haftpflichtversicherung
  • Beratung zu rechtlichen Fragen
  • Vorteile bei vielen Kooperationspartnern
  • und vieles mehr

Dein Mitgliedsbeitrag macht den ADFC stark!

Zum Beitrittsformular
https://www.adfc.de/artikel/interview-mit-carina-heinz-lastenraeder-im-wirtschaftsverkehr

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 230.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

    weiterlesen

  • Von welchen Vorteilen profitiere ich als ADFC-Mitglied?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein.

    Als ADFC-Mitglied profitieren Sie außerdem von umfangreichen Serviceleistungen: Sie können, egal wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem ADFC-Magazin Radwelt Informationen zu allem, was Sie als Rad fahrenden Menschen politisch, technisch und im Alltag bewegt. Nutzen Sie als ADFC-Mitglied außerdem vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Unternehmen sowie Versicherungen ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

    weiterlesen

  • Wo finde ich die nächste ADFC-Vertretung in meiner Nähe und wie kann ich mitmachen?

    Mit dem ADFC-Bundesverband, den Landesverbänden und den Kreisverbänden in mehr als 450 Städten und Ortschaften in ganz Deutschland finden Sie mit Sicherheit auch in Ihrer Nähe die passende Ansprechperson. Um die 500 Ortsgruppen und Ortsverbände sind darüber hinaus für den ADFC aktiv.

    Einen besonderen Dienst leisten die vielen ehrenamtlich Engagierten im ADFC: Sie organisieren Radtouren, kommen mit Politikern ins Gespräch und tragen mit unzähligen Aktionen dazu bei, dass die Bedingungen für Rad fahrende Menschen zunehmend besser werden.

    Sie möchten erst später Mitglied werden, aber sich schon jetzt für das Radfahren engagieren? Hier bekommen Sie die Infos dazu, wie das im ADFC möglich ist.

    weiterlesen

  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrende auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

    weiterlesen

  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmenden. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrer*in im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmenden zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, indem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer*innen nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmenden gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrende auf Straßen und Radwegen unterwegs. Weitere Tipps, wie Sie zu Ihrer und der Sicherheit anderer beitragen, finden Sie hier.

    weiterlesen

  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad ist nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher bei Bedarf mit dem Auto befahren werden, vor allem, um Gegenverkehr auszuweichen und nur, wenn der Radverkehr nicht gefährdet wird. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubtem Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

    weiterlesen

  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn die Fahrenden in die Pedale treten. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes. Mehr Informationen bekommen Sie hier.

    weiterlesen

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können. Mehr Informationen zu den Bewertungskriterien unserer Radtouren erhalten Sie im Menüpunkt Auf Tour.

    weiterlesen

  • Wo bekomme ich Radkarten?

    Mit fast 3 Mio. verkauften Exemplaren gehören die ADFC-Radtourenkarten weltweit zu den Bestsellern unter den Fahrradkarten. Sie haben einen praktischen Maßstab (1:150.000) und sind mit Hilfe von versierten ADFC-Scouts entstanden, die die Bedürfnisse von Radreisenden verstehen und die Strecken buchstäblich erfahren haben. Die 27 ADFC-Radtourenkarten für Deutschland haben wir durch besonders spannende und beliebte Radregionen wie den Gardasee oder Mallorca ergänzt. Außerdem finden Sie eine Vielzahl von ADFC-Regionalkarten (Maßstab 1:75.000) im Buchhandel, in vielen ADFC-Infoläden und direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521/59 55 40, E-Mail: bestellung [at] bva-bielefeld.de) oder bequem auf www.fahrrad-buecher-karten.de.

  • Wo finde ich vom ADFC empfohlene Musterkaufverträge für Fahrräder?

    Ganz gleich, für welches Fahrrad Sie sich entscheiden: Ein schriftlicher Kaufvertrag kann vor dem Hintergrund eventueller Reklamationsansprüche oder sonstiger Gewährleistungsfragen hilfreich sein. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich für ein Gebrauchtrad entscheiden sollten. Deshalb haben wir hier eine Vorlage für einen Musterkaufvertrag für Gebrauchträder zusammengestellt, die Ihnen helfen kann, böse Überraschungen zu vermeiden.

    weiterlesen

Bleiben Sie in Kontakt