Schild beim Klimastreik September 2022

Schild beim Klimastreik September 2022 © ADFC

ADFC Berlin veröffentlicht offenen Brief an SPD Berlin und CDU Berlin

In einem offenen Brief an SPD Berlin und CDU Berlin fordert der Berliner Fahrradverband von der kommenden Koalition ein klares Bekenntnis zu Mobilitätsgesetz, Radverkehrsplan und #A100stoppen.

In einem offenen Brief an SPD Berlin und CDU Berlin wendet sich der ADFC Berlin an die kommende Koalition. Darin fordert der Berliner Fahrradverband ein klares Bekenntnis zum Mobilitätsgesetz, außerdem die Umsetzung des Radverkehrsplans sowie den Ausbaustopp der umstrittenen Stadtautobahn A100.

Forderungen an die kommende Koalition

Sehr geehrte Damen und Herren,

in diesen Tagen legen Sie in Ihren Koalitionsgesprächen die Zukunft von Berlin fest. Es ist eine entscheidende Zeit für alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, die die Weichen für die kommenden Jahre stellen werden.

Im Hinblick auf die Mobilität in der Hauptstadt sehen wir folgende Punkte als unerlässlich an, um ein klimafreundliches, lebenswertes und zukunftsfähiges Berlin zu gestalten.

Moderne Verkehrspolitik sichern: Klares Bekenntnis der neuen Koalition zu Mobilitätsgesetz und Radverkehrsplan

Wir erwarten ein klares Bekenntnis der Koalition zum Berliner Mobilitätsgesetz. In ganz Deutschland gilt dieses Gesetz als Vorbild für eine moderne Verkehrspolitik. Der daraus hervorgegangene Radverkehrsplan wurde mit Umsicht und einem hohen Zeitaufwand entwickelt und ist als Rechtsverordnung seit 2021 rechtskräftig. Der ADFC Berlin fordert, dass die neue Koalition in der verbleibenden Zeit der Legislatur alles daran setzt, den Radverkehrsplan umzusetzen.

Zukunft gestalten: Jetzt den Radverkehrsplan umsetzen - mit ausreichend Personal und Finanzen

Derzeit reißt Berlin sämtliche der im Mobilitätsgesetz selbst gesetzten Fristen. Bis jetzt sind erst vier Prozent  des Radnetzes auf der Straße angekommen. Ohne ein Radnetz können Berlins Radfahrer:innen nicht sicher mobil sein. Wie alle anderen Verkehrsteilnehmenden auch müssen sie sicher und komfortabel unterwegs sein können. Die Pläne sind da, die Umsetzung muss deutlich beschleunigt werden. Der Senat muss dafür ausreichend Personal und Finanzmittel bereitstellen.

Effektive Zusammenarbeit sichern: Nur eine zeitgemäße Verwaltung mit klaren Zuständigkeiten kann die Zusammenarbeit zwischen Bezirken und Landesebene gewährleisten

Eine Reform der Berliner Verwaltung ist schon lange überfällig  und wird den Radnetzausbau enorm beschleunigen. Dafür müssen die Zuständigkeiten zwischen der Landes- und der Bezirksebene endlich  entwirrt und klar verteilt werden.

Verkehrssicherheit für ALLE gewährleisten: Eine sichere Infrastruktur und Verkehrskontrollen sind unverzichtbar

  • Berlins Straßenverkehr muss für alle Menschen dringend sicherer werden. Dazu gehört, dass wir alles tun, damit niemand im Verkehr stirbt oder schwer verletzt wird. Die Vision Zero muss Wirklichkeit werden. Kreuzungen inklusive Ampelschaltungen müssen sicher umgebaut werden. Falschparken im Kreuzungsbereich muss baulich verhindert werden. Polizei und Ordnungsämter müssen personell und mit Fahrzeugen so ausgestattet werden, dass sie Falschparken auf Radwegen und Geschwindigkeitsüberschreitungen konsequent ahnden und sanktionieren können.
  • Zur Erhöhung der Sicherheit von ungeschützten Verkehrsteilnehmer:innen braucht es eine deutliche Ausweitung von Tempo 30 auf Hauptstraßen ohne zeitliche Begrenzung insbesondere vor allen Schulen, Kitas und Seniorenheimen in Berlin. Tempo 30 bedeutet zudem Schutz vor Lärm sowie weniger Feinstaubbelastung und erhöht die Lebensqualität der Anwohner:innen.
  • Geschwindigkeitsübertretungen gefährden alle Verkehrsteilnehmenden. Bis 2026 muss die neue Koalition mindestens 50 neue Geschwindigkeitskontrollen einrichten und das für den Betrieb notwendige Personal einstellen.

A100 stoppen: Schritte in die falsche Richtung verhindern

Die Stadtautobahn A100 zu verlängern wäre hoch umstritten und ein Schritt weg von moderner Verkehrsplanung.  Mitten in der Klimakrise würde ein solches Projekt hohe Kosten generieren, Versiegelung nach sich ziehen,  kostbare Fläche aus lebendigen Kiezen vernichten und den klimaschädlichen motorisierten Individualverkehr  weiter fördern. Während andere Städte wie Paris oder Seoul in die Zukunft denken und Stadtautobahnen rückbauen, würde Berlin mit dem  Ausbau der A100 einen Schritt zurück gehen und Berlin von der Entwicklung moderner Städte abhängen. Das Projekt muss aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen werden. Auch der neue Senat muss sich für einen Stopp der Autobahnplanung einsetzen.


Zum Forderungskatalog des ADFC Berlin geht es hier.

alle Themen anzeigen
https://www.adfc.de/artikel/offener-brief-an-spd-berlin-und-cdu-berlin

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 230.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

    weiterlesen

  • Von welchen Vorteilen profitiere ich als ADFC-Mitglied?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein.

    Als ADFC-Mitglied profitieren Sie außerdem von umfangreichen Serviceleistungen: Sie können, egal wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem ADFC-Magazin Radwelt Informationen zu allem, was Sie als Rad fahrenden Menschen politisch, technisch und im Alltag bewegt. Nutzen Sie als ADFC-Mitglied außerdem vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Unternehmen sowie Versicherungen ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

    weiterlesen

  • Wo finde ich die nächste ADFC-Vertretung in meiner Nähe und wie kann ich mitmachen?

    Mit dem ADFC-Bundesverband, den Landesverbänden und den Kreisverbänden in mehr als 450 Städten und Ortschaften in ganz Deutschland finden Sie mit Sicherheit auch in Ihrer Nähe die passende Ansprechperson. Um die 500 Ortsgruppen und Ortsverbände sind darüber hinaus für den ADFC aktiv.

    Einen besonderen Dienst leisten die vielen ehrenamtlich Engagierten im ADFC: Sie organisieren Radtouren, kommen mit Politikern ins Gespräch und tragen mit unzähligen Aktionen dazu bei, dass die Bedingungen für Rad fahrende Menschen zunehmend besser werden.

    Sie möchten erst später Mitglied werden, aber sich schon jetzt für das Radfahren engagieren? Hier bekommen Sie die Infos dazu, wie das im ADFC möglich ist.

    weiterlesen

  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrende auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

    weiterlesen

  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmenden. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrer*in im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmenden zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, indem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer*innen nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmenden gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrende auf Straßen und Radwegen unterwegs. Weitere Tipps, wie Sie zu Ihrer und der Sicherheit anderer beitragen, finden Sie hier.

    weiterlesen

  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad ist nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher bei Bedarf mit dem Auto befahren werden, vor allem, um Gegenverkehr auszuweichen und nur, wenn der Radverkehr nicht gefährdet wird. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubtem Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

    weiterlesen

  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn die Fahrenden in die Pedale treten. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes. Mehr Informationen bekommen Sie hier.

    weiterlesen

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können. Mehr Informationen zu den Bewertungskriterien unserer Radtouren erhalten Sie im Menüpunkt Auf Tour.

    weiterlesen

  • Wo bekomme ich Radkarten?

    Mit fast 3 Mio. verkauften Exemplaren gehören die ADFC-Radtourenkarten weltweit zu den Bestsellern unter den Fahrradkarten. Sie haben einen praktischen Maßstab (1:150.000) und sind mit Hilfe von versierten ADFC-Scouts entstanden, die die Bedürfnisse von Radreisenden verstehen und die Strecken buchstäblich erfahren haben. Die 27 ADFC-Radtourenkarten für Deutschland haben wir durch besonders spannende und beliebte Radregionen wie den Gardasee oder Mallorca ergänzt. Außerdem finden Sie eine Vielzahl von ADFC-Regionalkarten (Maßstab 1:75.000) im Buchhandel, in vielen ADFC-Infoläden und direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521/59 55 40, E-Mail: bestellung [at] bva-bielefeld.de) oder bequem auf www.fahrrad-buecher-karten.de.

  • Wo finde ich vom ADFC empfohlene Musterkaufverträge für Fahrräder?

    Ganz gleich, für welches Fahrrad Sie sich entscheiden: Ein schriftlicher Kaufvertrag kann vor dem Hintergrund eventueller Reklamationsansprüche oder sonstiger Gewährleistungsfragen hilfreich sein. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich für ein Gebrauchtrad entscheiden sollten. Deshalb haben wir hier eine Vorlage für einen Musterkaufvertrag für Gebrauchträder zusammengestellt, die Ihnen helfen kann, böse Überraschungen zu vermeiden.

    weiterlesen

Bleiben Sie in Kontakt