Schornsteinfeger Helge Ebert bei der Arbeit auf zwei Rädern © ADFC Schleswig-Holstein

Stadt, Land, Lastenrad - Arbeit auf zwei Rädern

Helge Ebert, Schornsteinfeger aus Schleswig-Holstein, zeigt, wie es sich auch auf dem Land mit dem Lastenrad bei der Arbeit radelt und wie viel Potential das Lastenrad für den Wirtschaftsverkehr hat.

Auf die Forderung von Greenpeace e.V., mit der Streichung des Dienstwagenprivilegs das 9-Euro-Ticket zu finanzieren, antwortete der Finanzminister Christian Lindner (FDP) bei Twitter: ”Man kann nur wiederholen: Es gibt kein Dienstwagenprivileg, das man streichen könnte, um Geld zu gewinnen. Es handelt sich um eine Pauschalversteuerung, die zum Beispiel auch der ambulant arbeitenden Altenpflegerin das Fahrtenbuch erspart.”

Immer wieder müssen Altenpfleger*innen oder auch Handwerker*innen als Begründung dafür herhalten, warum ein Leben und Arbeiten ohne Auto nicht möglich ist. Dabei hat ja erst eine jahrzehntelange, autozentrierte Verkehrsplanung zu einer Autoabhängigkeit geführt. Dieser Zustand ist aber nicht in Stein gemeißelt und lässt sich ändern. Das muss er auch, damit die im Verkehrssektor seit Jahren verfehlten Klimaschutzziele erreicht werden.

 

“Ich habe schon lange darüber nachgedacht, dass ich gerne klimaschonend unterwegs sein will.”

Einige Unternehmen, Verbände und andere Akteure übernehmen die Initiative und beweisen, dass es sowohl in den Städten als auch auf dem Land Alternativen zum Auto gibt, die funktionieren.

Einer dieser Vorradler ist Helge Ebert. Der Schornsteinfeger aus Wahlstorf, einem 500-Seelen-Dorf mitten in Schleswig-Holstein, entschloss sich vor ein paar Jahren zur Anschaffung eines E-Lastenrads für seinen Betrieb. “Ich habe schon lange darüber nachgedacht, dass ich gerne klimaschonend unterwegs sein will.” Als dann eine Lastenrad-Förderung von der Stadt Preetz kam, setzte Ebert das Vorhaben direkt um. “So konnte ich auch meinen Sohn, der aufgrund einer Behinderung mobilitätseingeschränkt ist, endlich mit dem Rad mitnehmen.”

Da die Bezirksgröße eines Schornsteinfegers festgelegt ist, hat sich durch den Wechsel von Auto auf das Lastenrad der Arbeitsradius weder verkleinert noch vergrößert, sondern ist bei circa 20 Kilometer geblieben. Dieses Gebiet ließe sich fast komplett auch mit dem Lastenrad abdecken, für einige wenige Wege nutzt er noch das Auto. “Nur die Qualität meiner Fahrt ist eine andere geworden. Im Extremfall bin ich zwar mal 40 Minuten unterwegs, da ich aber eh ein großer Fahrradfan bin, genieße ich jede einzelne Fahrt, die ich mit dem Rad machen kann. Dadurch, dass ich eine E-Unterstützung habe, ist es auch nicht anstrengender, als mit dem Auto zu fahren. Bei kürzeren Fahrten lohnt sich das Auto auch schon gar nicht mehr. Vor Ort bin ich viel schneller, weil die Parkplatzsuche wegfällt. Die Kund*innen sind auch alle begeistert, wenn ich mit meinem Lastenrad bei ihnen in der Auffahrt parke. Auch das Werkzeug muss ich nicht mehr so weit schleppen”, bilanziert Ebert seine Erfahrungen mit der Arbeit auf zwei Rädern.

Als dann eine Lastenrad-Förderung von der Stadt Preetz kam, setzte Ebert das Vorhaben direkt um.

Mein Wunsch an die Politik wäre, dass das Fahrrad in allen Bereichen bevorzugt behandelt wird. Da dem Auto jahrzehntelang Priorität eingeräumt wurde, muss einiges nachgeholt werden. Lastenräder sollten in der Gestaltung der Infrastruktur mitgedacht werden, da sie ja doch einen größeren Wendekreis als reguläre Räder haben. Es nervt, wenn ständig irgendwelche Poller im Weg sind, man auf vielen Radwegen eher holpert als fährt und Zweirichtungsradwege häufig so schmal sind, dass immer einer an den Rand fahren und dort warten muss, wenn man sich begegnet. Dort, wo es keine Radwege gibt, sollten Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt und deren Einhaltung kontrolliert werden. Das würde meiner Meinung nach helfen, mehr Menschen zum Umsteigen zu bewegen.”

 

"Das Lastenrad ist ein wichtiger Baustein eines fortschrittlichen, zukunftsfähigen Wirtschaftsverkehrs. Politik, Verwaltungen und Unternehmen sollten nun zusehen, dass sie das Potential auch großflächig umgesetzt bekommen."

Was in der Stadt bereits - schon der reinen Notwendigkeit wegen - langsam zur Selbstverständlichkeit wird, ist auf dem Land noch selten zu sehen. “Es ist einfach zu viel Verkehr und zu große Parkplatzknappheit. Das Lastenrad bringt in der Stadt nur Vorteile.” Auf dem Land hingegen kennt Ebert keine Kolleg*innen in der Nähe, die vom Auto aufs Fahrrad umgestellt haben oder das in Zukunft möchten. “Ich könnte mir vorstellen, dass beispielsweise E-Bike- oder Lastenradkurse helfen könnten, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen und die Vorteile erlebbar zu machen. Und Förderung ist meiner Einschätzung nach sehr wichtig, um fürs Lastenrad zu motivieren.”

Timo Höfker, Vorstandsmitglied des ADFC Schleswig-Holstein, kann das nur unterstützen. “Das Lastenrad ist ein wichtiger Baustein eines fortschrittlichen, zukunftsfähigen Wirtschaftsverkehrs. Politik, Verwaltungen und Unternehmen sollten nun zusehen, dass sie das Potential auch großflächig umgesetzt bekommen. Dafür muss dem Lastenradverkehr Priorität gegenüber dem motorisierten Wirtschaftsverkehr eingeräumt werden. Es muss denen, die aufs Lastenrad umstellen, so leicht wie möglich gemacht werden, indem die passende Infrastruktur geschaffen wird - wichtig sind Micro-Hubs, diebstahlsichere Abstellanlagen, Ladezonen und Parkplätze.

 

"Es gibt keine Blaupause für Mobilität auf dem Land."

In den urbanen Zentren gehören Lastenräder längst zum Stadtbild - obwohl auch dort häufig noch die passende Infrastruktur fehlt. Doch auf dem Land sieht man sie noch selten. Ein Unternehmen, das das ändern möchte, ist BARshare, das im brandenburgischen Landkreis Barnim zeigt, dass Sharing von E-Lastenrädern auch auf dem Land Potential besitzt. Der Unterschied zu den bekannten Sharing-Konzepten: Als sogenannte Hauptnutzer dienen Verwaltungen, Unternehmen, Kommunen, Wohnungsgenossenschaften oder auch Vereine, die ihre Dienstwagenflotte auf die E-Autos oder E-Lastenräder von BARshare umstellen und sie außerhalb der Arbeitszeiten mit privaten Nutzern teilen. Das Konzept kombiniert also dienstliche und private Nutzung, einfach und digital. Gerade wurde in Werneuchen, einer 9200-Einwohner-Stadt, eine Mobilitätsstation eingerichtet, die auch Lastenräder zur Verfügung stellt und in Eberswalde teilen sich die Hausmeister einer Wohnungsgenossenschaft und Anwohner*innen die Lastenräder. “Es bewegt sich sehr viel zurzeit, aber man muss individuell und punktuell arbeiten, es gibt keine Blaupause für Mobilität auf dem Land”, so Projektleiterin Saskia Scharnow. 

 

Lastenräder lassen sich vielfältig nutzen. Am sichtbarsten sind derzeit die sogenannten KEP-Dienstleister.

Die Einsatzmöglichkeiten für Lastenräder sind dabei so vielfältig wie die Modelle. “Am Anfang standen Kleinunternehmer im Fokus von Förderungen, also Bäckereibetriebe oder Handwerker*innen, die in der Regel mit klassischen Bullits arbeiten. In den vergangenen Jahren hat die Modellentwicklung aber so starke Fortschritte gemacht, dass mit dem, was wir heutzutage als Schwerlastrad bezeichnen, schon ganz andere Volumina bewegt werden können. So sind mit der Zeit auch Unternehmen, die eine ganze Flotte brauchen, in den Fokus von Projekten und Förderungen gekommen”, weiß Carina Heinz vom Deutschen Institut für Urbanistik. “Am sichtbarsten sind dabei derzeit sicher die sogenannten KEP-Dienste (Kurier-, Express und Paketdienstleister). Diese entfalten in Städten besonders zu Stoßzeiten einen großen Effekt in Hinblick auf die Entlastung des Verkehrs. Nicht alles ist mit dem Lastenrad machbar, aber es hat enormes Potential.”

Diese Entwicklung zeigt sich auch in den Zahlen. So wurden laut Branchenreport des Radlogistikverbands im Jahr 2021 1,6 Mio Kilometer per Muskelkraft zurückgelegt und es konnten 422 Tonnen CO2-Ausstoß vermieden werden. Oder anders gesagt: 105 Sprinter wurden ersetzt.

Wer weiß, vielleicht satteln in Zukunft noch mehr Menschen um, wenn es heißt: Arbeit auf zwei Rädern - in der Stadt und auf dem Land. Gute Gründe - und passende Modelle - gibt es genug.

 

Gute Gründe für das Lastenrad

  • Die Parkplatzsuche fällt weg 
  • Ein Führerschein ist nicht nötig
  • Der Verkehr wird entlastet
  • Emissionsarm und umweltschonend

 

Infobox: Lastenradförderung in Schleswig-Holstein

Ein landesweites Lastenradförderprogramm gibt es nicht, aber in einigen Städten in Schleswig-Holstein tut sich was. In Neumünster gibt es beispielsweise seit September die Förderrichtlinie “So fährt Klimaschutz” für (E-)Lastenräder. Privatpersonen, Familien und Kleinunternehmen können bis zu 750 Euro Förderung durch die Stadt Neumünster beantragen. Noch attraktiver wird es mit der „Sonderförderung Mobilitätswende“: Hier gibt es 1500 Euro, wenn damit einhergehend ein Auto ersatzlos abgemeldet wird. „Wenn ein Lastenrad erwiesenermaßen Pkw-Kilometer ersetzt, erzielt das Programm seine volle Klimawirkung“, bewirbt Oberbürgermeister Tobias Bergmann besonders diese zweite Fördervariante. In Preetz wurden seit 2018 insgesamt 35 Lastenräder mit bis zu 350 Euro gefördert, davon fünf für Unternehmen. Die Förderung läuft Ende des Jahres aus. Ob es eine Nachfolge geben wird, ist nicht bekannt. Auch vom Bund wird der fahrradgebundene Lastenverkehr mit bis zu 2500 Euro gefördert. Antragsberechtigt sind private Unternehmen unabhängig von ihrer Rechtsform (einschließlich Genossenschaften) und der Art ihrer Tätigkeit (einschließlich freiberuflich Tätige), Unternehmen mit kommunaler Beteiligung, Kommunen (Städte, Gemeinden, Landkreise). Seit Förderbeginn am 01.03.2021 wurden insgesamt 5270 Anträge bewilligt. Davon kamen 269 bewilligte Anträge aus Schleswig-Holstein. Die Richtlinie zur Förderung von E-Lastenfahrrädern endet zum 29.02.2024.

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    Die Infrastruktur für das Fahrrad ist nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher bei Bedarf mit dem Auto befahren werden, vor allem, um Gegenverkehr auszuweichen und nur, wenn der Radverkehr nicht gefährdet wird. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubtem Parken schützen.

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    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn die Fahrenden in die Pedale treten. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes. Mehr Informationen bekommen Sie hier.

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