Interaktive Karte: Wie Europa in die Fahrradinfrastruktur investiert
Radwege, Fahrradstraßen, verkehrsberuhigte Zonen: EU-Großstädte reagierten auf das veränderte Mobilitätsverhalten der Bürger*innen unterschiedlich. Einen Überblick über die Maßnahmen bietet das neue Analyse-Tool des Europäischen Radfahrerverbandes.
Der Europäische Radfahrerverband ECF hat in Kooperation mit seinen Mitgliedsorganisationen, darunter auch der ADFC, Informationen über die Maßnahmen gesammelt, die städtische Behörden in der Zeit der Corona-Pandemie in Bezug auf die Fahrradinfrastruktur ergriffen haben. COVID-19 Cycling Measures Tracker heißt die neue Plattform, auf der Fortschritte im Ausbau der Fahrradinfrastruktur europaweit grafisch dargestellt sind.
Deutschland schneidet mäßig ab
31 der 94 größten EU-Städte haben Radinfrastrukturmaßnahmen während der SARS-CoV2-Pandemie angekündigt oder umgesetzt. Auch deutsche Städte wie Berlin, Stuttgart oder Düsseldorf sind mit temporären Radfahrstreifen (Pop-up Bike-Lanes) dabei. Doch im europäischen Vergleich schneidet Deutschland nur mäßig ab. Mit seinen 22 Kilometern Pop-up Bike-Lanes konnte sich Berlin im Vergleich zu den anderen europäischen Städten gut positionieren. Weitere deutsche Städte wie Stuttgart, München und Düsseldorf hingegen mit durchschnittlich drei Kilometern temporären Radwegen liegen deutlich unter dem EU-Durchschnitt.
Große Pläne für einen besseren Radverkehr
Städte wie Rom, Paris, Brüssel und Barcelona, die bereits wichtige Schritte zur Verkehrsberuhigung unternommen und mehr Platz für das Fahrrad gemacht haben, wollen nun auch über die temporären Maßnahmen hinaus in die Fahrradinfrastruktur investieren. So hat Rom 150 Kilometer neuer Radwege angekündigt. Auch Bologna und Paris wollen ihre Radnetze um 94 bzw. 69 Kilometer erweitern.
"Seit Beginn der Erholungsphase haben europäische Städte und nationale Regierungen mindestens 823 Millionen Euro für die aktive Mobilität bereitgestellt. Über 1.200 km Fahrradinfrastruktur wurden angekündigt und mehr als 500 km wurden bereits umgesetzt.“, sagte Jill Warren, Co-CEO des ECF.
„Ich finde es inspirierend zu sehen, dass Städte, Regionen und Mitgliedstaaten dies als Weckruf betrachten. Die Menschen wollen nicht in unatembare Luft und gefährliche Straßen zurückkehren. Wir freuen uns zu bestätigen, dass die Daten zeigen, dass viele Bürgermeister die richtigen Schritte unternehmen, um das Radfahren und Wandern zu fördern. Nur so können wir davon ausgehen, dass aus dieser Krise etwas Positives hervorgegangen ist “, erklärte Morten Kabell, Co-CEO des ECF.
Eine Übersicht über die geplanten und die bereits umgesetzten Maßnahmen befindet sich auf der Website des Europäischen Radfahrerverbandes.
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