Zürich: Günstig fahren, teuer parken
Die Schweizer Stadt führt gewichtsabhängige Parkgebühren und ein günstiges Jahresabo für den öffentlichen Nahverkehr ein. Die Bevölkerung stimmte den Maßnahmen bei einer Volksabstimmung zu.
Zürich folgt dem Vorbild von Wien und will den öffentlichen Nahverkehr deutlich günstiger machen. Gleichzeitig werden Parkgebühren künftig nach dem Gewicht der Fahrzeuge berechnet. Beide Maßnahmen zielen darauf ab, Menschen zum Umstieg vom Auto auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu bewegen. Die Entscheidung fiel per Volksabstimmung am 28. September 2025 mit 63,1 Prozent Zustimmung. Das Jahresabo für Bus und Bahn kostet künftig 365 Franken (ca. 390 Euro) – einen Franken pro Tag für alle Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Zürich. Dies entspricht einem Rabatt von rund 440 Franken (ca. 470 Euro) gegenüber dem bisherigen Preis von 809 Franken. Kinder und Jugendliche zahlen noch weniger.
Parkgebühr fast vervierfacht
Die gewichtsabhängigen Parkgebühren treffen besonders schwere SUV und Geländewagen. Anwohnende zahlen künftig für Verbrennermotoren und Hybride 35 bis 45 Rappen (ca. 37 bis 48 Cent) pro Kilo Leergewicht, für Elektroautos 30 bis 40 Rappen (ca. 32 bis 43 Cent). Ein schweres Verbrenner-SUV kann bis zu 1.125 Franken (ca. 1.200 Euro) jährlich kosten, während bisher pauschal 300 Franken (ca. 320 Euro) fällig wurden. Die Parkkartenverordnung wurde mit 52,8 Prozent angenommen. Zusätzlich gilt künftig das sogenannte Bieler Modell: Anwohnende erhalten nur noch eine Parkkarte, wenn sie am Wohnort keine privaten Parkplätze nutzen können.
Die neuen Regelungen sollen indirekt auch den Radverkehr fördern. Weniger Autos bedeuten mehr Platz und Sicherheit für Radfahrende im Straßenverkehr. Die Maßnahmen sind Teil von Zürichs Strategie für klimafreundlichere Mobilität.
Wien als Vorbild
Zürich orientiert sich am Wiener Modell: Die österreichische Hauptstadt hatte bereits 2012 ein Jahresticket für den städtischen Nahverkehr zum Preis von 365 Euro eingeführt. Wien galt mit diesem Preismodell jahrelang als internationaler Vorreiter für günstigen öffentlichen Verkehr.
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