
2. ADFC Radtourismuskongress
Vom 13. bis 15. Mai 2025 fand in Bremen der 2. ADFC-Radtourismuskongress statt. Gemeinsam entwickelten Expert:innen neue Ansätze für Radtourismus und Radverkehrsplanung und tauschten Wissen aus.
Der Kongress stand unter dem Motto „Zukunft Radtourismus – gemeinsam neue Wege gestalten“. Mit verschiedenen Fachvorträgen, Diskussionsrunden und Workshop-Formaten wurden viele verschiedene radtouristische Themen behandelt. Dazu gehörten zum Beispiel die Finanzierung und Förderung radtouristischer Angebote, wie Mietradangebote zu einer attraktiven Ergänzung zur Fahrradmitnahme werden können, die Entwicklung thematischer Routen und weitere Themen.
Zur Eröffnung des Kongresses richteten Louise Böhler (Abteilungsleitung Tourismus und Dienstleistungen beim ADFC) sowie Christian Tänzler, Mitglied des ADFC-Bundesvorstands, Grußworte an die Gäste. Bremens Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Kristina Vogt hob ebenso wie Oliver Rau (Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen) die Bedeutung des Radtourismus für die Hansestadt hervor. Reinhard Meyer (Präsident des DTV) begrüßte die Kongress-Gäste im Namen des Deutschen Tourismusverbandes.
Keynotes und Workshops
Dr. Stefan Carsten, Zukunftsforscher und Stadtgeograph, gab in seiner Keynote Einblicke in die Zukunft der Radmobilität und zeigte die Vielfalt an Möglichkeiten von Mobilitätstrends, Online-Treffpunkten und urbaner Lebensgestaltung auf. Sehr persönlich und anschaulich erzählte die selbst ernannte „Cycling Brainwasherin“ Pinar Pinzuti am zweiten Kongresstag vom Radtourismus im ländlichen Raum Süditaliens. Sie machte deutlich, wie viel Engagement und Kreativität zum wirtschaftlichen Erfolg und Aufschwung in einer Region beitragen können und was sich erreichen lässt, wenn sich Tourismus und Alltag miteinander verzahnen.
Die Workshop-Sessions vertieften aktuelle Herausforderungen zum Radtourismus und luden zum Austausch ein. Sie widmeten sich den Querschnittsthemen Qualität und Zusammenarbeit im Radtourismus sowie Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Daten, Marketing und Kommunikation.
Die Fahrradstadt Bremen erleben
Mit einem Radverkehrsanteil von 25 Prozent bietet Bremen viel Anschauungsmaterial für Fahrradexkursionen, die fester Programmbestandteil des Kongresses waren. So konnten die Teilnehmenden während des BIKE IT! Film Night Rides am ersten Abend innovative Lösungen aber auch verbesserungswürdige Beispiele der Bremer Radinfrastruktur entdecken. Am zweiten Kongresstag beleuchteten zehn Exkursionen Bremens Fahrradkultur und die fahrradtouristischen Angebote der Stadt.
Neben touristischen und bremischen Höhepunkten, Besuchen lokaler Manufakturen, der Innenstadt und der Subkultur Bremens sowie des bekannten Bremer Bürgerparks, konnten die Teilnehmer:innen ganz nebenbei die Bremer Infrastruktur für Rad auf dem Rad testen. Die „Barrierefreie Tour“ mit Spezialrädern zeigte Stellen mit Engpässen und Schwierigkeiten, um Bewusstsein für die Bedarfe beim Fahren mit Spezialrädern zu schaffen. Auf der Lastenradbühne an der Weser läuteten die Künstler „Alex & Lukas“ mit der „Radlerhymne“ das Abendevent im Café Sand ein. Damit trafen sie den perfekten Ton für das anschließende Netzwerken.
Kongress soll regelmäßig stattfinden
Zum Abschluss der Veranstaltung zogen Louise Böhler, Leitung Tourismus in der ADFC-Bundesgeschäftsstelle, und Christian Tänzler, Mitglied des ADFC-Bundesvorstands und zuständig für den Bereich Tourismus, ihr Fazit der Veranstaltung. Böhler machte besonders auf die Grundvoraussetzung für erfolgreichen Fahrradtourismus aufmerksam: „Die Basis guten Radtourismus ist und bleibt qualitativ hochwertige Infrastruktur. Dafür bedarf es ausreichender finanzieller Mittel in den Kommunen und eines politischen Bewusstseins für das Thema Radtourismus auf den verschiedenen Ebenen. Aktuelle Zahlen und Daten, wie die geplante Grundlagenuntersuchung Fahrradtourismus sind hier der Schlüssel zur Überzeugung.“
Christian Tänzler sagte: „Der Radtourismus von morgen braucht ressortübergreifende und neu gedachte, mutige Formen der Zusammenarbeit. Das gelingt nur mit ausreichenden Ressourcen, Schlüsselpersonen und Netzwerkarbeit. Daher sind Formate wie der RTK so wichtig. Wir danken unseren Partner:innen, die uns in der Umsetzung unterstützt haben, insbesondere dem Bundesministerium für Verkehr und der Wirtschaftsförderung Bremen sowie dem ADFC Bremen. Unser Wunsch ist es, den Kongress als regelmäßiges Angebot zu etablieren.“
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