Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. © Dirk Michael Deckbar

Radverkehr als Unifach

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer fördert an sieben Hochschulen Radverkehrsprofessuren. Die Förderzusagen wurden Anfang Februar überreicht. Jetzt werden erste Stellenausschreibungen veröffentlicht.

Auf der Präsentation der Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests im April 2019 hatte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer bereits angekündigt, erstmals Radverkehrs-Professuren zu fördern. So sollen die Interessen von Radfahrerinnen und Radfahrern stärker berücksichtigt werden – sei es bei der Infrastrukturplanung oder bei der fahrradfreundlichen Gesetzgebung.

Sein Ministerium startete deshalb das Förderprogramm „Stiftungsprofessuren Radverkehr“ im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) 2020. Mit 8,3 Millionen Euro werden Professuren zu Radverkehrsthemen aus den Fachrichtungen Ökonomie, Verkehrsplanung, Politikwissenschaft, Psychologie, Rechtswissenschaften sowie Technik und Digitalisierung gefördert. Bis zum Sommer 2019 konnten sich interessierte Hochschulen bewerben. Der ADFC war im Beirat bei der Auswahl dabei. Er hatte solche Förderprojekte schon länger gefordert.

Ausgewählt wurden die Bergische Universität Wuppertal, die Hochschule Technik und Wirtschaft Karlsruhe, die Hochschule RheinMain Wiesbaden, die Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel, die Technische Hochschule Wildau, die Universität Kassel sowie die Frankfurt University of Applied Sciences. Die Universitäten haben am 6. Februar 2020 ihre "Zukunftsschecks" erhalten.

Bundesminister Andreas Scheuer: „Wir wollen den Radverkehr noch attraktiver und sicherer machen. Deshalb holen wir das Thema in die Hörsäle. Der Radverkehr wird Uni-Fach! Ziel ist, Fachkräfte auszubilden, die ihr Know-how dann vor Ort einbringen und in den Kommunen und Städten umsetzen. Damit bringen wir noch mehr Dynamik in den Radverkehr!“

Start zum Sommersemester 2020

Die Professuren sollen zum Sommersemester 2020 starten und werden bis zu fünf Jahre lang gefördert. Mit den geförderten Professuren sollen Synergien genutzt werden, um den Nationalen Radverkehrsplan effektiv umzusetzen. Ziel ist eine interdisziplinäre Vernetzung.

Die Hochschulen starten mit der Webseminar-Reihe „Roadshow Radverkehr“. Den Auftakt bildet das Webseminar „Radverkehr studieren - ein Studium, das Wirkung erzielt“ am 3. Juni 2020 von 11:30 bis 12:30 Uhr. Der Link für die Teilnahme ist in der blauen Medienbox.

Ab Sommersemester 2021 wird an der TH Wildau der Master-Studiengang „Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen“ angeboten. 

Update: Hochschulen starten Radtour durch Deutschland

Die sieben Hochschulen wollen eine Sommerradtour durch Deutschland starten. Vom 6. bis 10. August führt die erste Strecke von der Hochschule Karlsruhe/Technik und Wirtschaft zur Frankfurt University of Applied Sciences. Dann folgen sechs weitere Etappen, bei denen symbolisch ein Staffelstab übergeben wird. Bei der Tour geht es darum, die Situation von Radfahrer*innen nachzuvollziehen und den Dialog mit den Expert*innen zu suchen.

Die zweite Etappe führt von Frankfurt nach Wiesbaden, von dort geht es nach Wuppertal. Die vierte Etappe startet in Wuppertal und endet in Kassel, von dort geht es nach Salzgitter und dann nach Wildau. Die letzte Etappe führt von der TH Wildau nach Berlin ins Bundesverkehrsministerium. An ihr werden sich Vertreter*innen aller sieben geförderten Hochschulen beteiligen.

Letzte Aktualisierung: 04.08.2020

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