In Bremen ist der Parking Day bekannt. © ADFC Bremen
Aktion: Park(ing) Day
Wie wäre es weniger Autoparkplätzen? Das fragt die Aktion "Park(ing) Day". Im Rahmen der ADFC-Kampagne "Fahrradland Deutschland Jetzt!" ist diese Aktionsform von vielen ADFC-Vertretungen für Radverkehrspolitik vor Ort im Einsatz.
Fahrradfreundliche Stadtplanung ist ein abstraktes Thema. Wenn man sich aber vor Augen hält, dass das Auto 19-mal so viel Platz verbraucht wie das Fahrrad, wird schnell klar, welche Vorteile eine fahrradfreundliche Stadt haben kann. Diese Ungleichverteilung wird noch deutlicher, wenn man in Betracht zieht, dass sich der Großteil der Autos 23 Stunden am Tag gar nicht bewegt. Außerdem nehmen viele Autos sogar noch mehr Platz ein, als ihnen sowieso schon zusteht: Zweite Reihe-Parken, Halten und Parken auf Fuß- und Radwegen sind keine Seltenheit.
Trotz der vielen Parkplätze verbringen alle Autofahrer pro Jahr 560 Millionen Stunden mit der Parkplatzsuche. Allein die Parkplatzsuche verursacht 30 % des Verkehrs in Großstädten und verbraucht pro Fahrzeug jährlich Kraftstoff im Wert von 330 Euro. Es gilt also darzustellen, wie viele Fahrräder auf einem Autoparkplatz parken könnten: Etwa 15 m² des öffentlichen Raums braucht ein parkendes Auto. Auf dieser Fläche könnten locker 10 Räder parken oder auch andere Formen der Nutzung wären denkbar, wie Urban Gardening, Gastronomie, Straßenkunst, Spielfl ächen – statt zugeparkter Fläche könnte man lebenswerten Raum schaffen!
Thema ungerechte Raumverteilung: Park(ing) Day
Um die ungerechte Raumverteilung zu thematisieren, wurde 2005 der PARK(ing) Day ins Leben gerufen. Die Veranstaltung findet jedes Jahr weltweit statt – mitmachen kann prinzipiell jeder, allerdings müssen gemäß des Erfinders, der Rebar Group, einige Dinge befolgt werden: u.a. ist jegliche kommerzielle Nutzung der Flächen untersagt und die Rebar Group muss als Initiator auf Postern und ähnlichem mit angegeben werden. Die genauen Bedingungen finden sich aim nebenstehenden Link.
Der PARK(ing) Day und Aktionsideen dazu zeigen, wie Menschen ohne erhobenen Zeigefinger auf den Flächenverbrauch aufmerksam werden und auch, wie sich die Flächen schöner nutzen lassen. Auch der ADFC hat diese Aktionsform im Rahmen der Kampagne "Fahrradland Deutschland. Jetzt" erfolgreich bundesweit eingesetzt.