Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Ein Mann öffnet die Akku-Abdeckung an einem grauen Elektrorad, von schräg unten aufgenommen.

Akkus sind häufig im Unterrohr untergebracht. © Stevens/pd-f

Akku-Pflege und Nutzung

Der Akku versorgt den Motor am Elektrofahrrad mit elektrischer Energie. Je länger der Akku durchhält, desto länger hält auch der Fahrspaß an. Der ADFC gibt Tipps für ein längeres Akku-Leben und sagt, was beim Laden eines Akkus zu beachten ist.

Zunächst sollten Pedelec-Besitzer:innen wissen, welcher Akku-Typ in ihrem Pedelec eingebaut ist. Durchgesetzt haben sich Lithium-Ionen- und Lithium-Polymer-Akkus. Diese relativ junge Akku-Technologie hat keinen Memoryeffekt mehr, daher sind bei ihr Teilladungen nicht schädlich, sondern sinnvoll.

Teilladungen verlängern die Lebensdauer von Lithium-Ionen-, Lithium-Polymer- und Nickel-Metallhydrid-Akkus. Bei Nickel-Cadmium-Akkus sollten Sie Teilladungen hingegen vermeiden.

Immer die Betriebsanleitung lesen

Auch wenn Sie Ihr Pedelec intuitiv verstehen, sollten Sie die Betriebsanleitung gründlich lesen und die Punkte zur Akku-Nutzung in jedem Fall einhalten. Durch die entsprechende Pflege lässt sich die Haltbarkeit eines Akkus verlängern – ein neuer Akku geht ins Geld.

Halten Sie die Sicherheitshinweise für den Umgang mit Akkus ein. Akkus auf dem aktuellen Stand der Technik gelten zwar als sicher, einige Verhaltensregeln müssen Sie dennoch beachten. Vergleichen Sie es mit dem Umgang mit Benzin, auch hier birgt unsachgemäßer Gebrauch Gefahren.

Das gilt es beim Laden des Akkus zu beachten

Nutzen Sie ausschließlich das zugehörige Ladegerät. Laden Sie Ihren Akku nur im Trockenen und bei den in der Betriebsanleitung angegebenen Temperaturen. Sie liegen üblicherweise zwischen 0 und 40 Grad Celsius.

Setzen Sie den Akku, insbesondere beim Laden, nicht direkter Sonneneinstrahlung aus. Laden Sie den Akku nicht in der Nähe von brennbaren Materialien auf. Akkus sollten zudem nicht über längere Zeit unbeaufsichtigt geladen werden – nachts auf dem Wohnzimmerteppich vorm hölzernen Bücherregal sollte ein Akku also nicht geladen werden.

Hitze und Kälte können den Fahrradakku schädigen

Vermeiden Sie extreme Temperaturen: Starke Hitze kann den Akku schädigen, Kälte kann zu einem vorübergehenden Kapazitätsverlust führen – das sollten Sie bei Winterfahrten bedenken.

Im Winter sollten Sie Ihren Akku stets im Warmen aufbewahren, um ihn direkt vor der Fahrt im Pedelec einzubauen. So wirken Sie dem kältebedingten Kapazitätsverlust entgegen. Eine Neopren-Hülle für den Akku schützt ihn vor der Kälte und hilft, den Kapazitätsverlust bei Kälte zu begrenzen.

Wenn Sie Ihr Pedelec bei strahlendem Sonnenschein abstellen möchten, suchen Sie sich lieber einen schattigen Platz. Gibt es keinen Schatten, in dem Sie das Pedelec abstellen können, entfernen Sie den Akku und nehmen Sie ihn mit in den Schatten.

So lagert man Fahrradakkus richtig

Wenn Sie Ihr Pedelec länger nicht nutzen, sollten Sie Ihren Akku bei etwa 30-70 Prozent seiner Kapazität kühl lagern – zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Beachten Sie die Herstellerangaben in der Betriebsanleitung dazu, da sich die Empfehlungen zum Ladestand jeweils unterscheiden können. Alle drei Monate sollten Sie den Ladestand kontrollieren und eventuell aufladen. Auch hier gilt wieder: Der Akku sollte nach Möglichkeit in feuerfester Umgebung gelagert werden.

Defekte Akkus

Mechanisch beschädigte Akkus dürfen Sie nicht mehr nutzen. Öffnen Sie den Akku in keinem Fall selbst! Bringen Sie den beschädigten Akku zum Händler und informieren Sie ihn über den Vorfall. Defekte Akkus dürfen Sie nicht mit der Post versenden.

Akkus austauschen

Jeder aus der Halterung entnehmbare Akku kann gegen ein baugleiches Modell getauscht werden. Im Zweifel wenden Sie sich an Ihren Fachhandel.

Wenn Sie bei namhaften Herstellern kaufen, können Sie damit rechnen, auch nach mehreren Jahren noch Ersatz-Akkus zu erhalten.

Fahrradakkus richtig entsorgen

Entsorgen Sie Ihren Akku nicht im Hausmüll! Akkus müssen gesondert entsorgt werden. An folgenden Stellen können ausgemusterte Elektrorad-Akkus abgegeben werden:

  • Wertstoffhöfe und kommunale Sammelstellen
  • Fahrradfachhandel
  • Hersteller und deren Rücknahmesysteme
  • spezialisierte Batteriesammelstellen

Ein Händler darf Akkus allerdings nur in den dafür vorgesehenen Verpackungen an den Hersteller schicken. Daher sollten Sie Ihren Akku in einem Fachgeschäft zurückgeben, das dieses Akku-Modell auch tatsächlich verkauft.

Elektrofahrräder sicher transportieren

Der Transport in der Bahn und im Auto ist unproblematisch. Transportieren Sie Ihr Pedelec außen am Auto, sollten Sie den Akku abnehmen und im Auto transportieren, um ihn vor Nässe zu schützen.

Da es sich bei Pedelec-Akkus um Gefahrgut handelt, dürfen sie in Passagierflugzeugen nicht transportiert werden.

ADFC empfiehlt: auf Zertifizierungen achten

In Deutschland ist eine UN-T-Zertifizierung für Akkus Pflicht. Sie bestätigt deren Transportsicherheit. Fragen Sie Ihren Händler, ob der Akku diese Norm erfüllt. Besser noch ist eine Zertifizierung der BATSO (Battery Safety Organization). Für sie muss der Akku Tests zur Gebrauchssicherheit bestehen. Ob darüber hinaus der Akku auch mit dem Ladegerät harmoniert, bescheinigt das GS-Siegel (Geprüfte Sicherheit) für die Kombination aus Akku und Ladegerät.

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