Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Eine Frau fähet auf einem weißen Elektrorad vor einer Wand mit vielen Plakaten.

Auch beim Kauf eines gebrauchten Elektrorads ist eine Probefahrt wichtig. © r-m.de/pd-f

Kauf von gebrauchten Elektrofahrrädern

Der Boom ist ungebrochen: Millionen Elektrofahrräder sind auf Deutschlands Straßen unterwegs. Auch auf dem Gebrauchtradmarkt sind sie daher immer stärker präsent. Der ADFC gibt Tipps, worauf zu achten ist.

Hochwertige Elektrofahrräder kosten viel Geld. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind die Preise für neue Fahrräder deutlich angestiegen. Daher ist der Kauf eines gebrauchten Elektrofahrrads für viele Menschen attraktiv, verspricht er doch deutliche Einsparmöglichkeiten.

Kaufvorbereitung

Die Suche nach einem gebrauchten Elektrorad unterscheidet sich zunächst nicht von der nach einem herkömmlichen Fahrrad. Zunächst muss klar sein, für welchen Einsatzbereich das Fahrrad gedacht ist und welche Ausstattung nötig ist. Hier kommt bereits die Elektronik ins Spiel: Wer lange Touren oder Radreisen machen möchte, braucht einen großen Akku, um viel Reichweite zu haben. Für den Stadteinsatz oder kurze Ausflüge spielt die Akku-Kapazität eine untergeordnete Rolle.

Elektronik ist schwer zu beurteilen

Will man ein Gebraucht-Pedelec von Privat kaufen, sind Grundkenntnisse der Fahrradtechnik hilfreich, um den Zustand des Fahrrads beurteilen zu können. Hat man ein interessantes Modell gefunden, muss man es genau in Augenschein nehmen. Verschleißteile wie Reifen, Bremsbeläge und Kette sollten noch in gutem Zustand sein. Der Blick auf den Rahmen und Komponenten kann offenbaren, wie gut das Rad gepflegt wurde, woraus sich auf den Gesamtzustand schließen lässt.

Was sich aber wenig bis gar nicht beurteilen lässt, ist der Zustand von Motor und Akku. Bei einer Probefahrt sollte man auf die Motorengeräusche hören. Die weit verbreiteten Mittelmotoren besitzen ein Getriebe, das während der Fahrt hörbar ist. Das Geräusch sollte gleichmäßig und nur in ruhiger Umgebung deutlich vernehmbar sein.

Auch das Baujahr ist von Bedeutung, denn die noch junge Elektrorad-Technik schreitet schnell voran. Schon nach wenigen Jahren kann ein Pedelec bereits veraltet sein. Nicht jeder Antriebshersteller hat dann noch alle Ersatzteile oder Ersatz-Akkus auf Lager.

Akku auslesen lassen

Der Akku ist ein Verschleißteil, dessen Kapazität mit der Zeit sinkt. In welchem Zustand die Batteriezellen sind, kann man von außen nicht erkennen. Man kann den Akku aber im Fachhandel, der die entsprechenden Fabrikate führt, auslesen lassen. Dafür wird eine Gebühr erhoben, aber danach weiß man, ob der Akku noch eine Weile durchhält oder bald mehrere hundert Euro für einen Ersatz fällig sind. Im Idealfall hat der oder die Verkäufer:in bereits den Akku auslesen lassen, wenn man zur Probefahrt kommt.

Viele Online-Shops für gebrauchte E-Räder

Auf der sicheren Seite ist man, wenn man das gebrauchte Elektrorad im Fachhandel oder bei einem der immer zahlreicher werdenden Online-Shops für gebrauchte Elektroräder kauft. Der Vorteil ist, dass die angebotenen Räder technisch durchgecheckt (auch „refurbished“ genannt) sind, und es auch eine Gewährleistung gibt. Dafür ist der Preisvorteil nicht mehr so groß.

Auf der Plus-Seite steht aber, dass ein:e Ansprechpartner:in vorhanden ist. Auch der Online-Handel hat häufig Partnerwerkstätten, die sich um technische Probleme kümmern können. Werkstätten behandeln ihre eigenen Kunden oft bevorzugt, zudem müssen sie sich mit dem jeweiligen Antriebshersteller auskennen. Daher ist es eine gute Idee, sich vor dem Kauf nach passenden Werkstätten umzusehen.

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