Interview mit Ulrich Syberg: Abschied mit Perspektive

Bei der ADFC-Bundesvorstandswahl im November wird der ADFC-Bundesvorsitzende Ulrich Syberg nicht mehr antreten. Radwelt hat mit ihm über seine Erfolge und schönsten Momente in elf Jahren als Bundesvorsitzender gesprochen.

Es ist mittlerweile normal geworden: Ulrich Syberg sitzt uns nicht persönlich gegenüber, sondern ist per Videokonferenz zugeschaltet. Die Corona-Pandemie ist noch nicht überstanden. Wegen Corona fiel die ADFC-Bundeshauptversammlung 2020 inklusive Vorstandswahl aus. Der gesamte Bundesvorstand entschied sich dafür, seine Amtszeit um ein Jahr zu verlängern.

Entsprechend war Ulrich Syberg elf Jahre lang das Gesicht des ADFC und weit mehr als das: Er hat maßgeblich dafür gesorgt, dass der ADFC die Weiterentwicklung des Radverkehrs entscheidend geprägt hat. Dabei hat er immer den Menschen zusammen mit der Frage in den Vordergrund gestellt, wie wir in Zukunft leben wollen. Außerdem stellte der ADFC als Verband unter seiner Führung die Weichen für die Zukunft.

Radwelt hat mit ihm über seine Zeit als ADFC-Bundesvorsitzender gesprochen und auch erfahren, was er künftig vorhat.

Elf erfolgreiche Jahre als Bundesvorsitzender

Am Anfang steht natürlich die Frage, wie es zu dem Entschluss kam, nach elf erfolgreichen Jahren als ADFC-Bundesvorsitzender bei den Vorstandswahlen im November nicht mehr anzutreten. Ulrich Syberg war mehr als 30 Jahre im ADFC in verschiedenen Gremien auf allen Ebenen aktiv. Das Fahrrad habe für ihn immer eine zentrale Rolle gespielt und er habe vor Jahren das „ADFC-Gen“ entwickelt und beschreibt es so: „Du fährst irgendwo hin und dir fällt als Erstes die Radinfrastruktur auf.“

Die Entscheidung nicht mehr zu kandidieren, sei ganz bewusst gefallen, sagt er uns. Er sei der Meinung, dass Arbeits- und Privatleben müsse zum Engagement als Bundesvorsitzender passen. Beruflich sei er jetzt zwar nicht mehr eingebunden, aber sein kommunalpolitisches Mandat als Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung in Herne und das Amt des verkehrspolitischen Sprechers in der Metropole Ruhr mit 53 Städten und rund fünf Millionen Einwohner*innen werden ihn zukünftig stärker fordern. Denn, so Syberg, hier stehe die Verkehrswende ganz oben auf der Agenda. „Wenn wir das Ziel einer Mobilität mit dem Fahrrad im Mittelpunkt konsequent umsetzen wollen, brauchen wir mutige Politiker*innen mit Fachwissen“, sagt der scheidende ADFC-Bundesvorsitzende.

ADFC ist jünger, weiblicher und hat deutlich mehr Mitglieder

Im Jahr 2010 ist Ulrich Syberg als Bundesvorsitzender mit drei Visionen angetreten: Er wollte das Fahrrad in der Mitte der Gesellschaft verankern, den ADFC stärker in die Öffentlichkeit rücken und den Servicegedanken im ADFC professionalisieren.

Die Visionen sind mittlerweile Realität und haben entscheidend dazu beitragen, dass der ADFC in Sybergs Amtszeit deutlich gewachsen ist. 2010 zählte der ADFC 130.000 Mitglieder. Heute sind es mehr als 210.000 Mitglieder. Zudem sei der Verband sichtbar jünger und weiblicher geworden, sagt er.

Verband für die Zukunft aufgestellt

Eines der prägendsten Ereignisse zu Beginn seiner Amtszeit sei der Umzug der Bundesgeschäftsstelle nach Berlin gewesen. „In Berlin waren wir der Bundespolitik endlich sehr nah und sind inzwischen auf Augenhöhe angekommen“, sagt Syberg.

2011 wurde eine neue Geschäftsführung eingestellt. Anschließend sei es darum gegangen, den Verband von innen heraus zu erneuern und Menschen für die Arbeit des ADFC zu begeistern.

Der Verbandsentwicklungsprozess, den das ehemalige Vorstandsmitglied Mario Junglas maßgeblich begleitet hatte, hat den ADFC grundlegend verändert und zählt zu größten innerverbandlichen Erfolgen.

Das war eine geniale Leistung und wichtig, um den Verband für die Zukunft aufzustellen. Neue Ideen und ein neues Denken sind in den ADFC eingezogen. Es ist uns gelungen, alle mitzunehmen, zu begeistern und eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen. So ist der ADFC zum Mitmach-Verband geworden, zu einem Verband für alle.“

 

Schöne Momente

Zu den größten Erfolgen zählt Syberg auch die Verabschiedung des Verkehrspolitischen Programms. Er dankt Vorstandsmitglied Ludger Koopmann und dessen Beharrlichkeit dafür, dass das Programm zur Basis der verkehrspolitischen Arbeit des ADFC wurde und zur Grundlage, um mehr Menschen zum Radfahren zu bewegen.

Als Erfolg zählt Syberg auch die Gründung der Bett+Bike GmbH 2015 auf. Unter dem Logo von Bett+Bike sind mehr als 5.800 fahrradfreundliche Gastbetriebe vereint. Da ihm die Wissensvermittlung schon seit Beginn seiner Amtszeit eine Herzensangelegenheit ist, freue es ihn daher ganz besonders, dass der ADFC nun die ADFC-Akademie gegründet habe und dass im November/Dezember 2021 die Weiterbildungsreihe „ADFC-Winterakademie“ starte.

Auch das jüngst die letzte von sieben Radprofessuren besetzt wurde, ist ein Grund zur Freude.

Ich habe in meiner Anfangszeit bereits gesagt: Wenn der Radverkehr es – wie die Autoindustrie – schaffen könnte, einen Studienzweig zu bekommen, wäre ein Schlüssel für nachhaltige Mobilität geschaffen. Aktuell gibt es bundesweit sogar sieben Radprofessuren, die alle von der Bundesregierung finanziert werden.“

Zu seinen schönsten Momenten zählt er die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bundesgeschäftsstelle. „Sie sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Ich habe mich immer besonders gefreut, wenn wir persönlichen Kontakt hatten, egal, ob auf ADFC-Veranstaltungen oder wenn ich in der Bundesgeschäftsstelle war und mich mit allen an ihren Arbeitsplätzen unterhalten konnte.“

Angela Merkel besuchte 2013 die Fahrradmesse Eurobike. Hier im Bild mit Albert Herresthal, Siegfried Neuberger und Ulrich Syberg (v.l.n.r.).
Angela Merkel besuchte 2013 die Fahrradmesse Eurobike. Hier im Bild mit Albert Herresthal, Siegfried Neuberger und Ulrich Syberg (v.l.n.r.). © ADFC/René Filippek

Nicht ohne Stolz berichtet Ulrich Syberg von seinen drei Einladungen zum Neujahrsempfang ins Bundespräsidialamt oder vom Treffen mit Angela Merkel auf der Eurobike. „Bei solchen Gelegenheiten habe ich schon gedacht, jetzt ist der ADFC ganz oben angekommen. Das tut dem Verband mit seine tausenden von Ehrenamtlichen gut, die man bei diesen Gelegenheiten repräsentieren darf, es stärkt aber auch die eigene Motivation.“

 

40 Jahre ADFC-Feier als Höhepunkt

 

Auf der Velo-city 2017 in Nijmegen feierte der ADFC zusammen mit dem europäischen Fahrradverband ECF und Politiker*innen 200 Jahre Fahrrad.
Auf der Velo-city 2017 in Nijmegen feierte der ADFC zusammen mit dem europäischen Fahrradverband ECF und Politiker*innen 200 Jahre Fahrrad. © ADFC

Ein besonderer Höhepunkt sei auch die 40 Jahre ADFC-Feier gewesen. „Wir müssen auch feiern, uns freuen und gegenseitig gratulieren, nicht immer nur ernsthaft sein. Das ist uns mit der 40-Jahr-Feier in Berlin super gelungen“, erzählt Ulrich Syberg.

Auch auf internationaler Ebene spiele der ADFC mittlerweile eine wichtige Rolle, das hätten die Velo-city-Konferenzen in Sevilla, Vancouver, Wien, Taipeh, Dublin und Nijmegen, bei denen er persönlich anwesend war, gezeigt.

Syberg: „Mein persönliches internationales Highlight war die Velo-city in Taipeh, wo wir – so fern von der Heimat – den ADFC und Deutschland als Land des Fahrradtourismus vorstellen konnten. Das Interesse war enorm. Natürlich durften Dirndl, Schloss Neuschwanstein und Brandenburger Tor als Fotomotive und frische Brezeln nicht fehlen.“

 

Fahrrad stärker im gesellschaftlichen Zusammenhang denken

 

Am Rande des Nationalen Radverkehrskongresses 2019 übergibt Ulrich Syberg Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer den ADFC-Gesetzentwurf Gute Straßen für alle.
Am Rande des Nationalen Radverkehrskongresses 2019 übergibt Ulrich Syberg Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer den ADFC-Gesetzentwurf Gute Straßen für alle. © BMVI

Seit dem Amtsantritt von Ulrich Syberg ist der Radverkehr in Deutschland kräftig vorangekommen. Fahrradland ist Deutschland aber noch lange nicht. Deshalb spricht er über künftige Herausforderungen: „Wir dürfen uns als ADFC nicht nur auf das beschränken, was wir können und gelernt haben. Der ADFC muss das Thema Fahrrad noch breiter und stärker im gesellschaftlichen Zusammenhang denken.“

Der Verband müsse sich Fragen zur Stadtentwicklung stellen, so Syberg. Das Thema sei verknüpft mit Klimapolitik, den sozialen Folgen des motorisierten Verkehrs, Wohnen und Nahversorgung, der Integration und der SmartCity.

Syberg wünscht sich, dass der ADFC zukünftig viel mehr Kooperationen eingeht und sein Wissen einbringt: „Wir müssen immer die Spitze der Bewegung sein. Gerade beim Thema Stadtentwicklung und Digitalisierung sind wir noch am Anfang. Da muss der ADFC ran.“

Für die Zukunft hofft er, dass es dem ADFC gelingt, noch mehr Menschen für sich zu begeistern und sich noch diverser, jünger und weiblicher aufzustellen, und dass es gelingt, eine Fehlerkultur zu etablieren, die es den Menschen im Verband erlaube, etwas ausprobieren zu können.

Fahrrad eignet sich für alle Lebensabschnitte

Der Verbandsentwicklungsprozess enthält konkrete Vorschläge zum weiteren Wachstum des ADFC: „Die mehr als 450 ADFC-Gliederungen und die rund 11.000 ehrenamtlich aktiven Menschen im ADFC sind der Garant dafür, dass überall in Deutschland noch mehr ADFC entstehen kann. Das Fahrrad passt zu allen Lebenslagen: Vom Kindersitz und Laufrad über das erste eigene Fahrrad bis hin zum Pedelec oder Spezialrad oder Lastentransport – mit dem Fahrrad ist alles ist möglich – genau hier muss der ADFC ansetzen.“

Es gäbe viele Anknüpfungspunkte, die alle (weiter)entwickelt werden könnten: „Das Fahrrad ist immer ein Gewinnerthema. Die meisten Menschen verbinden mit ihm eine Geschichte. So habe ich zehn Jahre lang immer wieder meine jetzt 90-jährige Rad fahrende Tante aus Spandau in meinen Reden zitiert. Sie ist mir Beispiel und Vorbild – von ihr habe ich viel gelernt, zum Beispiel wie man sich gegen den stetig wachsenden Autoverkehr wehren kann.“

Visionen sind nötig

Die Nachfolgerin oder der Nachfolger von Ulrich Syberg wird im November 2021 auf der ADFC-Bundeshauptversammlung in Berlin gewählt. Nach elf Jahren im Amt sagt Ulrich Syberg, dass es wichtig sei, eine Vision zu haben, wie der Verband in zehn oder 20 Jahren aussehen soll.

Natürlich sei die Wertschätzung der ehrenamtlich Aktiven und ihrer Arbeit das A und O, die Wertschätzung gegenüber der eigenen Familie dürfe aber nicht vergessen werden: „Der Rückhalt in Familie und Freundeskreis ist enorm wichtig, denn das Amt bindet viel Zeit – von außen sieht man immer nur die Spitze des Eisberges, aber es lohnt sich, sich darauf einzulassen.“

Jungen Menschen Mut machen

Ulrich Syberg hat in den letzten 30 Jahren viel Zeit mit dem ADFC verbracht – als Bundesvorsitzender, aber auch auf Kreis- und Landesebene war er aktiv. Nun möchte er seine Zeit anders nutzen. „Ich möchte mein Wissen der Gesellschaft zur Verfügung stellen – hier in Herne, im Ruhrgebiet oder wo immer das Fahrrad zukünftig eine größere Rolle spielen soll, also auch international.“

Er verrät zum Abschluss, dass er mit seiner Frau eine Zugreise nach Paris zum verhüllten Triumphbogen unternommen und dabei einen genauen Blick auf die umgebende Verkehrsinfrastruktur geworfen habe.

„Es ist schon erstaunlich, dass es in anderen Ländern möglich ist, in so kurzer Zeit so viel fürs Rad auf die Beine zu stellen und Fahrradwege zu bauen. Paris‘ Bürgermeisterin Anne Hidalgo kann ich nur gratulieren, dass sie so konsequent aufs Rad gesetzt hat“, sagt Ulrich Syberg. „In Deutschland lässt sich zwar eine irre Aufbruchstimmung in der Gesellschaft wahrnehmen – die Menschen gehen für mehr Platz im öffentlichen Raum auf die Straße, aber es passiert zu wenig. Oft fehlt noch ein Impuls oder jemand, der sagt, ich war dabei und habe gesehen, dass es funktioniert – da sprechen zum Beispiel unsere Fotos aus Paris eine eindeutige Sprache.“

Es seien vor allem die jungen Menschen und insbesondere Politiker*innen, denen er Mut machen will, auch mal etwas auszuprobieren.

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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    Einen besonderen Dienst leisten die vielen ehrenamtlich Engagierten im ADFC: Sie organisieren Radtouren, kommen mit Politikern ins Gespräch und tragen mit unzähligen Aktionen dazu bei, dass die Bedingungen für Rad fahrende Menschen zunehmend besser werden.

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    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrende auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

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