Der Fachhandel bietet beim Fahrradkauf Beratung. © ADFC | Jens Lehmkühler
Wo bekomme ich ein gutes Fahrrad?
Fahrräder werden in vielen Geschäften angeboten: Im Fahrradladen, im Bau- oder Supermarkt, Internet oder auf Flohmärkten. Alles hat seine Vor- und Nachteile.
Niemand gibt gerne zu viel Geld aus, weshalb die Angebote aus fachfremden Märkten oder dem Internet oft verlockend wirken. Aber der Kauf dort hat auch Nachteile. Daher sollte man vorsichtig abwägen, bevor man bei einem vermeintlichen Schnäppchen zuschlägt, denn es könnte sich im Nachhinein als teuer herausstellen.
Im Fachhandel
Der traditionelle Ort, ein Fahrrad zu kaufen, ist der Fahrradladen. Ob im kleinen Eckladen oder einer riesigen Halle, hier bekommen Kunden fachkundige Beratung und haben bei Problemen immer einen Ansprechpartner. Zwar können die Händler oft nicht mit den Preisen ihrer Konkurrenten aus dem Internet mithalten, aber das Geld ist für den Service gut angelegt. Daher ist der Kauf im Fachhandel meistens die beste Idee.
Online
Online-Versender, die gleichzeitig Fahrrad-Hersteller sind, bieten oft mehr Fahrrad fürs Geld, weil kein Händler daran mitverdienen muss. Auch Online-Versender haben oft eine sehr gute telefonische Beratung. Aber ausprobieren lässt sich das Rad erst, wenn es geliefert wurde. Eine vergleichende Probefahrt gibt es nicht, und wenn das Rad nicht zusagt oder es Reklamationen gibt, ist das Zurückschicken aufwändig und zeitintensiv.
Zudem ist nicht jeder Fachhändler bereit, Reparaturen oder Service bei Fahrrädern vorzunehmen, die im Internet gekauft wurden. Die Ersparnis beim Kaufpreis wird also durch ein Minus beim Service erkauft. Manche Online-Versender arbeiten aber mit stationären Händlern zusammen, sodass dieser Nachteil kleiner ausfällt. Wer selbst gerne am Fahrrad schraubt, kann oft gut mit einem Versender-Rad leben.
Discounter oder Baumarkt
In fachfremden Märkten, wie großen Discountern oder Baumärkten, gibt es häufig sehr günstige Fahrräder. Hier bekommt man aber keine fachkundige Beratung, zudem kommt es vor, dass die Fahrräder nicht fachgerecht endmontiert sind – davon sollten Kunden besser die Finger lassen.
Grundsätzlich gilt die Faustregel: Ein Fahrrad, das regelmäßig mehrfach die Woche genutzt wird, sollte nicht unter 500 Euro kosten. Darunter sind Fahrräder oft zu verschleiß- und schadensanfällig und verursachen auf Dauer Ärger und Kosten. Für Elektrofahrräder sollten etwa 1.200 Euro veranschlagt werden. Motor und vor allem das Herzstück, der Akku, sollten qualitativ nicht aus der untersten Schublade kommen.
Gebrauchtfahrräder
Es gibt auch einen großen Markt für Gebrauchtfahrräder. Auf Internetplattformen, auf Flohmärkten, in Anzeigenblättern oder an anderen Stellen werden gebrauchte Fahrräder angeboten und versprechen viel Fahrrad für wenig Geld.
Leider kann man als Kunde den Zustand eines Gebrauchtrades nur schwer einschätzen. Das vermeintliche Schnäppchen kann sich auch als Fehlkauf entpuppen, wenn nach und nach Schäden auftreten. Deshalb ist es hilfreich, jemanden dabei zu haben, der sich mit Fahrrädern auskennt, wenn man selbst nicht genug davon versteht.
Auch Fahrradgeschäfte bieten manchmal gebrauchte Modelle an. Das hat den Vorteil, dass eine Garantie auf das Rad besteht und es eine Beratung gibt. Dafür sind die Räder nicht ganz so günstig wie auf dem Gebrauchtradmarkt, der sich abseits des Fachhandels abspielt.
Eigentumsnachweis und Musterkaufvertrag
Wichtig ist, einen Eigentumsnachweis vom Verkäufer zu verlangen, oder zumindest eine Eigentumserklärung einzufordern mit den Personalien des Verkäufers. Damit verringert man die Chancen, eventuell ein gestohlenes Fahrrad zu kaufen und Fahrraddiebstahl zu fördern.
Werde ADFC-Mitglied!
Unterstütze den ADFC und die Rad-Lobby, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile!
- exklusive deutschlandweite Pannenhilfe
- exklusives Mitgliedermagazin als E-Paper
- Rechtsschutz und Haftpflichtversicherung
- Beratung zu rechtlichen Fragen
- Vorteile bei vielen Kooperationspartnern
- und vieles mehr
Dein Mitgliedsbeitrag macht den ADFC stark!