
Pause im Grünen: Ausreichend trinken ist bei Radtouren in der Sommerhitze besonders wichtig. © www.winora.de | pd-f
Zehn Tipps fürs Radfahren bei Hitze im Sommer
Hohe Sonneneinstrahlung und Temperaturen fordern beim Radfahren besondere Aufmerksamkeit. Wer gut vorbereitet startet, bleibt auch bei Hitze fit und genießt die Radtour – egal ob mit dem klassischen Fahrrad oder dem Elektrorad.
Sommer, Sonne und Radtouren sind eine verlockende Kombination. Hohe Temperaturen können jedoch schnell zur Belastung werden. Radfahren bei Hitze birgt Risiken wie Überhitzung, Kreislaufprobleme und Sonnenbrand. Mit guter Planung und passender Ausrüstung lässt es sich auch an heißen Tagen sicher und entspannt unterwegs sein – unabhängig davon, ob klassisches Fahrrad oder Elektrorad genutzt wird. Die folgenden Tipps helfen, gesund und mit Freude ans Ziel zu kommen.
1. Ausreichend trinken
Der Körper verliert bei Hitze viel Flüssigkeit, auch beim Radfahren. Regelmäßiges Trinken ist deshalb Pflicht. Am besten immer eine oder mehrere Flaschen griffbereit haben und schon vor dem Start Wasser aufnehmen. Während der Fahrt regelmäßig kleine Schlucke trinken, um den Flüssigkeitshaushalt stabil zu halten. Wer längere Strecken plant, sollte unterwegs seine Wasserflaschen nachfüllen können, etwa an Trinkbrunnen oder in Geschäften. Auch nach der Tour gilt: Viel Trinken, um die Flüssigkeitsverluste auszugleichen und um Erschöpfung und Kopfschmerzen vorzubeugen.
2. Leichte, helle Kleidung tragen
Kleidung beeinflusst das Wohlbefinden enorm. Helle Farben reflektieren Sonnenstrahlen, während dunkle Stoffe Wärme speichern. Funktionsmaterialien transportieren Schweiß nach außen und sorgen für ein angenehmes Körperklima. Lockere Schnitte lassen Luft zirkulieren.
Wer auf Baumwolle setzt, sollte wissen: Stoffe aus Baumwolle saugen Feuchtigkeit auf und trocknen nur langsam. Moderne Funktionsfasern bieten hier Vorteile.
3. Sonnenschutz auftragen
Sonnencreme schützt die Haut vor UV-Strahlen, die auch an bewölkten Tagen stark sein können. Ein hoher Lichtschutzfaktor ist ratsam, besonders für Gesicht, Nacken, Ohren, Arme und Beine. Vor dem Start großzügig auftragen und unterwegs regelmäßig erneuern – besonders nach starkem Schwitzen. Auch die Lippen nicht vergessen, denn sie sind empfindlich und verbrennen schnell. Der aktuelle UV-Wert am Aufenthaltsort lässt sich online leicht abrufen. So kann die Intensität der Sonnenstrahlung vor Ort schnell eingeschätzt und der Schutz entsprechend angepasst werden.
4. Kopf und Nacken schützen
Kopf und Nacken sind besonders empfindlich gegenüber Sonne. Ein Hut, eine Kappe oder ein leichtes Tuch bieten Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und helfen, einen Sonnenstich zu vermeiden. Wer einen Helm trägt, kann darunter ein dünnes Tuch oder eine Kappe nutzen. Längere Haare lassen sich zusammenbinden, damit sie nicht zusätzlich wärmen. Ein Halstuch oder ein Schlauchtuch (Buff) schützen den Nacken und lassen sich bei Bedarf anfeuchten – das sorgt für angenehme Kühlung.
5. Touren sinnvoll planen
Wer flexibel ist, startet am besten früh am Morgen oder am Abend, wenn die Sonne weniger Kraft hat. Die Hitze zwischen 11 und 16 Uhr sollte möglichst gemieden werden. Schattige Strecken durch Parks, Wälder oder entlang von Flüssen bieten Abkühlung. Vor der Fahrt lohnt ein Blick auf die Wettervorhersage, um Gewitter oder extreme Hitze zu vermeiden. Bei längeren Touren sind Pausenplätze, Wasserstellen und andere Möglichkeiten zur Abkühlung wichtig.
6. Pausen im Schatten machen
Regelmäßige Stopps helfen, den Kreislauf zu entlasten. Schattenplätze unter Bäumen oder an Gebäuden bieten Erholung. Wer am Wasser pausiert, kann Arme und Beine kühlen oder ein feuchtes Tuch auf Stirn und Nacken legen. Auch kleine Dehnübungen lockern die Muskulatur und beugen Verspannungen vor. Regelmäßige Pausen helfen nicht nur dem Körper, sondern machen die Fahrt insgesamt angenehmer und entspannter. Wer sich erholt, genießt die Strecke mehr und bleibt länger fit.
7. Augen schützen
Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz bewahrt die Augen vor schädlichen Strahlen, Insekten und Staub. Getönte Gläser sorgen für entspanntes Sehen, reduzieren Blendung und verhindern tränende Augen. Besonders bei langen Fahrten oder wechselndem Licht ist eine gute Brille unverzichtbar. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte auf ausreichend Feuchtigkeit achten und gegebenenfalls Augentropfen nutzen.
8. Technik prüfen
Vor jeder Fahrt empfiehlt sich ein kurzer Technik-Check: Luftdruck, Bremsen, Kette und Beleuchtung kontrollieren. Hitze kann das Material beanspruchen, etwa durch aufgeheizte Reifen. Luft dehnt sich bei Hitze aus, deshalb sollte der Luftdruck deutlich unter dem maximal zulässigen Wert, der auf der Reifenflanke genannt ist, bleiben. Elektrofahrräder sollten nicht in der prallen Sonne stehen, da Akkus empfindlich auf hohe Temperaturen reagieren können. Nach der Radtour das Fahrrad im Schatten abstellen und den Akku bei Bedarf entnehmen.
9. Tempo anpassen
Bei Hitze braucht der Körper viel Energie für die Kühlung. Ein gemäßigtes Tempo schont die Kräfte und verhindert Überhitzung. Lieber entspannt fahren und auf den eigenen Rhythmus achten. Wer mit einem Elektrofahrrad unterwegs ist, kann die Motorunterstützung nutzen, sollte aber nicht übertreiben. Bei Anstiegen oder Gegenwind empfiehlt sich eine „leichte“ Gangart, die nicht überfordert.
10. Warnzeichen ernst nehmen
Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder Muskelkrämpfe sind Warnsignale, die auf Überhitzung oder Flüssigkeitsmangel hinweisen. In solchen Fällen sofort anhalten, Schatten suchen, trinken und den Körper abkühlen. Wer sich nicht erholt, sollte Hilfe holen und die Fahrt abbrechen. Gesundheit geht immer vor.
Auch bei Hitze lässt sich eine Radtour genießen – mit guter Vorbereitung, etwas Umsicht und den passenden Pausen bleibt das Radfahren im Sommer entspannt und macht Freude, egal ob mit klassischem Rad oder Elektrofahrrad.
Autor: Moritz Kennedy
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