Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

ADFC-Radreiseanalyse 2022

ADFC-Radreiseanalyse 2022 © ADFC/April Agentur

ADFC-Radreiseanalyse 2022

2021 haben rund vier Millionen Menschen eine Radreise unternommen. Das sind eine halbe Million mehr als im ersten Corona-Jahr 2020, allerdings noch nicht wieder so viele, wie in den Jahren vor der Pandemie.

Eine wieder wachsende Zahl von Reisenden haben sich für einen Radurlaub entschieden. Sie wollen aktiv sein und viel von Land und Leuten sehen.

Wir freuen uns sehr darüber, dass der Radtourismus nach dem schwierigen Reisejahr 2020 wieder im Aufwind ist. Es wird deutlich, dass sich Investitionen in Radwege lohnen und Touristen anziehen“, sagt ADFC-Tourismusvorstand Christian Tänzler.

Infrastruktur ist entscheidend

Ein weiteres Ergebnis: Je besser die Infrastruktur, umso mehr wird Rad gefahren. Gerade beim Planen von Tagesausflügen steht die Qualität der Infrastruktur im Mittelpunkt. 70 Prozent der Teilnehmer*innen der ADFC-Radreiseanalyse gaben an, dass für sie bei der Routenwahl vor allem die gute Befahrbarkeit der Wege entscheidend ist.

66 Prozent legen zudem Wert auf eine hohe Verkehrssicherheit. Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke (57 Prozent) und Einkehrmöglichkeiten (40 Prozent) sind zwar ebenfalls wichtig, aber nicht so entscheidend wie die Wegequalität.

Die aktuelle Radreiseanalyse zeigt ganz klar: Radfahren ist beliebt und zwar besonders dort, wo die Qualität der Radwege stimmt. Bei der Entscheidung für eine Radreise – aber auch für einen Tagesausflug – spielt die Infrastruktur eine zentrale Rolle“, so Christian Tänzler.

Auch beim Planen von mehrtägigen Radreisen ist die Infrastruktur zentral: Knapp 70 Prozent achten sehr auf die Verkehrssicherheit einer Strecke. Sie schätzen separate Radwege und wenig Autoverkehr. Für 66 Prozent spielt der bauliche Zustand der Wege eine wichtige Rolle.

Gute Radwege steigern nicht nur die Attraktivität einer Region als Reiseziel, sie bieten gleichzeitig klimafreundliche Infrastruktur für den Alltag vor Ort.

Ein weiteres Ergebnis der ADFC-Radreiseanalyse:

Mehr als die Hälfte der Menschen, die sich im Urlaub mehrere Tage in den Sattel schwingen, nutzen das Fahrrad anschließend auch mehr im Alltag“, sagt Tänzler.

Im Unterschied zu Tagesausflügen ist bei Radreisen auch die touristische Attraktivität wichtig: 71 Prozent der Befragten geben an, bei der Reiseplanung auf Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke zu achten. 61 Prozent wünschen sich zudem fahrradfreundliche Unterkünfte an ihrer Route.

Mehr Menschen radeln in der Freizeit

Immer mehr Menschen radeln in ihrer Freizeit. 42 Millionen Bürgerinnen und Bürger haben im Jahr 2021 mindestens einen Tagesausflug mit dem Fahrrad unternommen. Das sind elf Millionen mehr als im Vorjahr.

Zudem haben sich 24 Prozent der radfahrenden Bevölkerung im vergangenen Jahr ein neues Fahrrad gekauft, wobei knapp die Hälfte der Neuanschaffungen Elektrofahrräder sind.

Eine auffällige Steigerung ist, dass 42 Prozent der Befragten ein Elektrorad für ihren Fahrradurlaub nutzen. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Dieses Ergebnis lässt den Schluss zu, dass Elektrofahrräder einen Urlaub per Rad attraktiver werden lassen. So geben über 72 Prozent der Elektrorad-Nutzer*innen an, dass sie mit dem E-Rad nun auch längere Strecken fahren; 53 Prozent nutzen ihr Elektrorad nun auch in anspruchsvolleren, hügeligeren Regionen.

Hauptmotiv für die Radreise: Land und Leute erleben

In der aktuellen ADFC-Radreiseanalyse fragt der ADFC nach den Gründen für eine Radreise. 80 Prozent der Teilnehmer*innen gaben an, dass sie bei Radreisen viel von Land und Leuten mitbekommen möchten. 67 Prozent wollen im Urlaub aktiv sein, 52 Prozent wollen umweltfreundlich reisen und für 48 Prozent ist es wichtig, die eigene Gesundheit zu fördern.

Insgesamt sind die Erfahrungen einer Radreise bei einer klaren Mehrheit sehr positiv: 68 Prozent der Befragten geben an, im kommenden Jahr wieder eine Reise auf zwei Rädern zu planen.

 

Weser-Radweg beliebtes Reiseziel

Die ADFC-Radreiseanalyse fragt auch nach den Zielen der Radreisenden. Bei den Regionen ziehen besonders das Emsland/Osnabrücker Land die Radreisenden an, aber auch die Mecklenburgische Ostseeküste und der Bodensee. Die am meisten befahrenen Radfernwege sind der Weser-Radweg, der Elberadweg und der MainRadweg.

Erstmals wurde in der ADFC-Radreiseanalyse nach der Zufriedenheit mit den Routen gefragt. Das Ergebnis ist für die zehn meistbefahrenen Radfernwege durchweg positiv: Auf einer Skala von eins (sehr gut) bis sechs (ungenügend) schneiden der MainRadweg sowie der Fünf-Flüsse-Radweg mit einer Wertung von je 1,5 am besten ab. Mit einer Note von 1,9 wird der Ostseeküstenradweg zwar am schlechtesten unter den Top Ten bewertet, aber immer noch gut.

Mehr als 10.000 Menschen nahmen teil

Die ADFC-Radreiseanalyse ist eine bundesweite Erhebung zum Fahrradtourismus in Deutschland. In diesem Jahr nahmen etwa 10.300 Menschen an der Umfrage teil. Die Umfrage wurde vom Online-Fachhandel für Fahrräder fahrrad.de unterstützt.

Als Radreise wird in der Umfrage eine Reise definiert, die das Radfahren als eines der Hauptmotive hat und mindestens drei Übernachtungen umfasst.

Alle Ergebnisse zur ADFC-Radreiseanalyse 2022 finden Sie in der blauen Medienbox als PDF.

Die Ergebnisse der Vorjahre finden Sie im Dossier zur ADFC-Radreiseanalyse.

alle Themen anzeigen

Werde ADFC-Mitglied!

Unterstütze den ADFC und die Rad-Lobby, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile!

  • exklusive deutschlandweite Pannenhilfe
  • exklusives Mitgliedermagazin als E-Paper
  • Rechtsschutzversicherung
  • Vorteile bei vielen Kooperationspartnern
  • und vieles mehr

Dein Mitgliedsbeitrag macht den ADFC stark!

Zum Beitrittsformular

Verwandte Themen

ADFC-Demonstration zum Dieselgipfel 2018.

Radentscheide in Deutschland

In immer mehr Städten in Deutschland schließen sich Menschen in sogenannten Radentscheiden zusammen, um den Radverkehr…

Freistelleraufnahme des grauen Konrad Cross ATB

gesehen+gefahren: Hightech aus Höxter

Konrad ist eine noch junge Fahrradmarke, die zur Reitz Group gehört – einem weltweit agierenden Hersteller von…

Reiseräder zeichnen sich durch hohe Belastbarkeit aus.

Reiseräder

Ob Radfernweg oder Anden-Expedition: Reiseräder sind die Packesel für jede Radreise. Sie sind robust, können viel…

IAA-Demo am 14. September 2019 in Frankfurt am Main.

Großdemo zur IAA

Am 11. September 2021 ruft ein breites Bündnis von Umweltorganisationen zu einer Großdemo anlässlich der IAA in München…

Reifenhersteller Schwalbe bietet mit dem "Marathon E-Plus" einen Pneu mit besonders auf E-Bikes zugeschnittenen Qualitäten an. Er ist auch für die schnelle S-Klasse zugelassen.

Reifen für Elektrofahrräder

Im Fahrradreifenregal sind immer mehr Reifen für Pedelecs und schnelle Pedelecs (S-Pedelecs) zu finden. Worin liegen die…

Fotobox Grussbild Social Media VeloCity 2017

ADFC-Aktion: Mit freundlichen Grüßen!

Noch viel zu oft ist Radfahren gedanklich mit dem netten Sonntagsausflug ins Grüne verbunden. Der ADFC möchte das mit…

Auch schwere Lasten mit dem Fahrradanhänger transportieren

Anhänger für Lasten

Sie schaffen ordentlich was weg und sind flexibler als ein Lastenrad: Lastenanhänger machen das Fahrrad zum…

Mariahilfer Straße in Wien nach der Umgestaltung.

Fahrradförderung ist gut fürs Geschäft. Argumente für den Einzelhandel

Untersuchungen zeigen, das Fahrradförderung dem Einzelhandel hilft. Denn: Mehr Menschen als gedacht machen Einkäufe mit…

Der Schweizer E-Bike-Pionier Flyer hat viel zum Erfolg dieser Fahrradgattung beigetragen. Inzwischen blickt man auf 25 Jahre Erfahrung zurück.

Elektrorad-Kaufberatung

Vor dem Kauf eines Elektrofahrrads stellen sich einige Fragen: Welches Budget habe ich, welcher Antrieb ist sinnvoll und…

https://www.adfc.de/artikel/adfc-radreiseanalyse-2022

Bleiben Sie in Kontakt