Eingeschneites Fahrrad

Eingeschneites Fahrrad © ADFC/ Dirk Schmidt

Tipps zur Fahrradpflege im Winter

Schnee, Eis und Streusalz können Fahrrädern im Winter ordentlich zusetzen. Das ist nicht nur lästig, sondern kann auch die Sicherheit beeinträchtigen. Damit trotz widriger Bedingungen alles funktioniert, hat der ADFC Tipps für die Fahrradpflege.

Besonderes Augenmerk muss auf Bremsen und Beleuchtung gelegt werden. Im Winter sind die Sichtverhältnisse oft besonders schlecht, deshalb ist eine funktionierende Lichtanlage unverzichtbar. Auch tagsüber ist es bei Nebel oder Schneefall sinnvoll, mit eingeschaltetem Licht zu fahren.

Beleuchtung vor jeder Fahrt prüfen

Am besten vor jeder Fahrt prüfen, ob Scheinwerfer und Rücklicht funktionieren. Wenn die Beleuchtung nicht funktioniert und die Ursache nicht auf Anhieb zu finden ist, gehört das Fahrrad in die Werkstatt.

Bis dahin kann ersatzweise eine Batteriebeleuchtung genutzt werden. Sie ist seit 2013 an jedem Fahrrad erlaubt, sofern sie ein Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamtes trägt (Wellenlinie, großes K und einen Nummer dahinter).

Alle Reflektoren am Fahrrad sollten gelegentlich gereinigt werden, damit sie in der Dunkelheit auch wirklich reflektieren. Das gilt auch für die Reflexstreifen auf den Reifenflanken, sofern sie vorhanden sind.

Bremsen können einfrieren, deshalb probehalber Bremsen ziehen

Schneematsch und Nässe verschmutzen die Felgen, Bremsbeläge verschleißen dadurch schneller. Deshalb vor Fahrtantritt per Sichtkontrolle klären, ob die Bremsklötze noch dick genug sind.

Es sollte auch kurz geprüft werden, ob die Bremse problemlos funktioniert. Besonders wenn Fahrräder über Nacht im Freien stehen, kann Feuchtigkeit in den Außenhüllen gefrieren und die Bremse blockieren.

Bremsbeläge für Scheibenbremsen halten zwar deutlich länger, aber auch hier lohnt sich gelegentlich ein Blick zur Kontrolle: Sind die Beläge unter einem Millimeter dick, ist es Zeit für einen Wechsel.

Verpasst man den richrigen Zeitpunkt, macht sich die Bremse mit einem lauten Schleifen bemerkbar. Denn wenn der Belag abgeschliffen ist, schleift das Metall des Belagträgers auf dem Metall der Bremsscheibe. Dann sollte man nicht weiterfahren, bevor nicht neue Beläge montiert sind.

Fahrradketten leiden unter Streusalz

Bewegliche Teile leiden besonders unter Streusalz. Das macht sich schnell an der Fahrradkette bemerkbar. Sie kann innerhalb eines Tages schon deutlich Rost ansetzen. Da hilft es, nach der Fahrt die Feuchtigkeit mit einem Lappen abzuwischen und mit Kettenöl nachzuschmieren.

Ist die Kette nicht durch einen Kettenkasten geschützt, kann ein Spritzschutzlappen bei offen liegenden Fahrradketten helfen diese vor Schmutz und Streusalz schützen. Ein Spritzschutzlappen verlängert das vordere Schutzblech nach unten.

Auch andere bewegliche Teile wie die Gelenke von Schaltwerken können einen Tropfen Öl im Winter gut vertragen.

Rost vorbeugen und Nässe abwischen

Besonders wenn das Rad in warmen Innenräumen abgestellt wird, empfiehlt sich es sich, Schneematsch und Feuchtigkeit abzuwischen. Blanke Metallflächen können sonst schnell rosten. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch zu Schäden führen – zum Beispiel zu Speichenbrüchen.

Dreck und Salze abputzen und nachschmieren

Zwar macht Fahrradputzen bei kalten Temperaturen wenig Spaß, aber es hilft enorm, das Fahrrad in Schuss zu halten. Eine Katzenwäsche mit warmem Wasser und einem Fahrradreiniger reicht aus, um den gröbsten Dreck von Rahmen, Kette und Felgen zu entfernen, insbesondere wenn das Fahrrad mit Streusalz in Berührung gekommen ist.

Direkt nach dem Putzen die Kette schmieren, dann kommt das Fahrrad gut gepflegt durch den Winter!

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